"Remember Me"

“Vampir” Robert Pattinson beißt sich als Rebell durch

Kino
24.03.2010 15:29
Robert Pattinson, der aus "Twilight" bekannte Filmvampir, versucht sich in "Remember Me" in einer erwachsenen Rolle. In dem Drama spielt der britische Mädchenschwarm einen ziellosen New Yorker Studenten, der Ärger wie magisch anzieht. Bei einer Schlägerei wird Tyler von einem brutalen Polizisten zu Unrecht ins Gefängnis gesteckt. Sein WG-Freund bringt ihn auf die Idee, sich an der hübschen Tochter des Polizisten, die zufällig in Tylers Seminar ist, zu rächen.

Nicht wenige Anhängerinnen der "Twilight"-Vampirsaga dürften sich an die Stelle dieses Mädchens - die niedliche Emilie de Ravin aus der TV-Serie "Lost" - wünschen. Die vernünftige Ally lässt sich prompt von dem charmant verwuschelten Bubi bezirzen. Sein Plan, sie in sich verliebt zu machen und dann fallenzulassen, geht schief. Auch Allys Papa, der Polizist, bleibt nicht untätig. Doch bereits der dramatische Beginn dieser Romanze, in der, zehn Jahre zuvor, die kleine Ally die Ermordung ihrer Mutter miterlebt, verrät den Ehrgeiz, mehr zu erzählen als eine vorhersehbare Liebesgeschichte rund um eine Intrige.

Nicht nur Ally trägt einen großen Kummer im Herzen. Auch Tyler, der sich ständig mit seinem geschiedenen Vater zofft, ist kein Sonnenschein. Sein Erzeuger, ein strenger, stinkreicher Manager, hat nie Zeit für seine Kinder und lässt ihn seine Enttäuschung über den missratenen Sohn deutlich spüren. Vor allem aber knabbert Tyler seit Jahren am Selbstmord seines geliebten Bruders. Seine einzige Vertraute ist seine kunstbegabte kleine Schwester, die ihrerseits von Mitschülerinnen gehänselt wird.

Keiner kann so fotogen grübeln wie Robert Pattinson. Wieder glänzt der Schönling in den waidwunden Posen eines Second-Hand-James-Deans. Mit lässigen Klamotten und Literaten-Attitüde gibt er den sensiblen Märchenprinz aus noblem Hause mit dick aufgetragenem Weltschmerz. Eher harmlose Sexszenen mit Ally zeigen, dass der Film an die älter werdenden "Twilight"-Fans adressiert ist.

Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film: Regisseur Allen Coulter ("Sex and the City", "Die Sopranos") inszeniert eine relativ Kitsch-resistente Lovestory, wobei er die Verlusterfahrung der Protagonisten zum verbindenden Glied macht. "Twilight"-Star Robert Pattinson zeigt Seelenblues und Sexappeal und besteht so nach dem ganzen Blutsauger-Hype durchaus als junger sensibler Sterblicher, der das Sonnenlicht nicht zu scheuen braucht.

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