Einsatz der Cobra

Drogenring bei Razzia im Bezirk Spittal gesprengt

(Bild: Hannes Wallner)

Einen Drogenring haben Kripo-Ermittler in Oberkärnten gesprengt: Drei Spittaler hatten jahrelang aus Südamerika reines, in kleinen schwarzen Kapseln verpacktes Kokain geschmuggelt, die sie geschluckt hatten. Bei Hausdurchsuchungen konnte noch Suchtgift im Gesamtwert von 317.000 Euro sichergestellt werden.

Der Drogenhandel in Spittal floriert seit Jahren. Laufend wurde Kokain direkt aus Südamerika importiert. Acht Mal waren die Haupttäter, drei Spittaler (26 und 28 Jahre), in den vergangenen zweieinhalb Jahren nach Südamerika gereist.

Um nicht aufzufallen, waren die Männer getrennt quer durch Venezuela, Brasilien und Kolumbien unterwegs, wo sie Kontakte zu den Drogenkartellen suchten. Das Suchtgift schmuggelten sie über Paris und Laibach oder Lissabon und Venedig nach Kärnten. Unklar ist, wie viel "Stoff" so importiert wurde.

Drogen-Kapseln beinahe tödlich
"800 Gramm Kokain waren es allein beim letzten Mal", weiß Chefermittler Werner Pissnigg: "Wir hätten uns aber nie gedacht, dass auch Einheimische sich der Gefahr aussetzen, Drogen-Kapseln zu schlucken. Bei der letzten Reise im Februar hatte einer Riesenglück, denn eine Kapsel wäre fast geplatzt – was seinen sicheren Tod bedeutet hätte."

In Spittal wurde das Kokain mit Kreatin und Milchpulver gestreckt und an etwa 50 Abnehmer zum Grammpreis von 100 Euro weiterverkauft. Pissnigg: "Aus 800 Gramm konnten sie so mehr als drei Kilogramm machen."

Durchsuchungen mit Spezialeinheit "Cobra"
Bei neun Hausdurchsuchungen mit der Spezialeinheit "Cobra" Anfang März in den Bezirken Spittal und Villach-Land konnten neben dem Kokain auch 700 Gramm Cannabiskraut im Wert von 17.000 Euro, Bargeld sowie vier Indoor-Cannabiszuchtanlagen sichergestellt werden. Pissnigg: "Die Ermittlungen laufen aber noch."

Die drei Haupttäter wurden bereits in die Justizanstalt Klagenfurt gebracht.

von Hannes Wallner, "Kärntner Krone"