Pestizidzulassung
Genehmigung für verbotene Mittel beantragt
Massive Ausfälle bei der Kartoffelernte haben die Debatte um Spritzmittel neu entfacht, die Landwirte stecken in der Klemme: Auf der einen Seite wolle niemand die Spritzmittel aus Lust und Laune einsetzen, heißt es. Auf der anderen Seite bedrohen Insekten und Klima die Ernten. Nach den massiven Einbußen bei den Kartoffeln (wir haben berichtet), sieht der Landwirt Johannes Markut sogar den Erdäpfelanbau in Kärnten künftig als gefährdet. Während Markut eine langfristige Strategie und Forschung fordert, um Ernten künftig abzusichern, werden die Rufe nach Zulassung längst verbotener Spritzmittel per Notfallparagraf immer lauter.
Auch bei der Landwirtschaftskammer Kärnten liegen solche Anträge auf. Unter anderen soll heuer das Präparat „Mocap“ wieder auf den Feldern ausgebracht werden dürfen. Gefahrenhinweis laut Sicherheitsdatenblatt: Lebensgefahr bei Hautkontakt, Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. Österreichweit wurden im Vorjahr 43 solcher bereits verbotener Pestizide per Notfallzulassung „legalisiert“. Kritisch sehen das auch Imker. Sie befürchten eine Chemiebombe für ihre Völker.
„Es ist ganz klar, dass man den Bauern helfen muss – mit Entschädigungen oder anderen Maßnahmen. Aber nicht durch solche Gift-Zulassungen. Das ist eine Gefahr für Gesundheit und Umwelt“, warnt SP-Landesgeschäftsführer Andreas Sucher. Mit einer parlamentarischen Anfrage rund um hochtoxische Neonicotinoide durch die Hintertüre ist die SP abgeblitzt. Jetzt wird von der Landwirtschaftskammer Transparenz gefordert. Umweltschützer von Global 2000 fordern eine gerichtliche Prüfung.
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