Verdacht der Bigamie

Hochzeits-Skandal ist nun Fall für Staatsanwalt

Salzburg
03.05.2019 06:55

Sie ist die Braut, die sich zu oft traut: Anfang April war die Salzburgerin (29) das Gesprächsthema, weil Beamte ihren Bräutigam (32) Minuten vor der Trauung in Schubhaft nahmen. Tage später stellte sich heraus: Die Frau war und ist schon verheiratet - die „Krone“ berichtete. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Braut und Bräutigam.

Aufregung im Schloss Mirabell am 5. April: Mit einer Festnahmeanordnung in der Hand „crashten“ Beamte der Fremdenpolizei eine Hochzeit und nahmen den Bräutigam fest: einen Gambier (32), der vor vier Jahren illegal nach Österreich kam. „Lasst uns doch heiraten“, flehte Susanne B. (29) in ihrem weißen Kleid.

Standesbeamte und Angehörige diskutieren gestikulierend - Szenen aus einem Video, das österreichweit Schlagzeilen machte. Doch zu diesem Zeitpunkt hätte es die Braut besser wissen müssen: Sie hätte nicht noch einmal heiraten dürfen. 2016 hatte sie nämlich einem Nigerianer in dessen Heimatland das Jawort gegeben.

Nicht einmal ein Jahr dauerte das Liebesglück. Offenbar weil der Noch-Gatte seine Ehefrau mehrmals in flagranti im Bett mit anderen Männern erwischt hatte. Trennung und Rosenkrieg mit gegenseitigen Anzeigen folgten und mündeten schließlich 2018 in ein Scheidungsverfahren.

Erste Ehe ist noch aufrecht
Doch das Salzburger Bezirksgericht nahm die Scheidung im Dezember „von Amts wegen“ zurück. Die Ehe blieb gültig, weil die zweifache Mutter laut einer Anwältin damals auf die vorgeschriebene Familienberatung verzichtet hatte.

Bei Bigamie drohen bis zu drei Jahre Haft
Der Magistrat zeigte deswegen die Salzburgerin an - die „Krone“ berichtete. Und jetzt ist Susanne B. im Visier der Staatsanwaltschaft, bestätigt Sprecher Robert Holzleitner: „Wir führen ein Ermittlungsverfahren gegen die Braut in spe als Beschuldigte und gegen den Bräutigam als Verdächtigen. Es geht um den Verdacht der Mehrfachehe.“

Beschrieben ist das Delikt im Paragraf 192 StGB: Es drohen bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe. Dass gegen die Salzburgerin ermittelt wird, liegt auf der Hand: Sie wird wohl ihren Familienstand gekannt haben. Die Behörden hegen zudem den Verdacht, dass auch der Gambier die Verhältnisse seiner Angebeteten kannte und sie trotzdem ehelichen wollte. Der aus Italien illegal eingereiste Mann ist seit dem Hochzeitsskandal in Schubhaft.

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