Helmut Thoma wird 80

„Bacher hätte Wolf an Ohren aus ,ZiB 2‘ gezogen“

Medien
03.05.2019 06:00

Einer der größten Fernseh-Macher Europas feiert heute seinen 80. Geburtstag: Der langjährige RTL-Boss und jetzige Aufsichtsratsvorsitzende des Milliardenkonzerns Freenet, Helmut Thoma, redet nach wie vor gern und offen über TV und Politik. In seiner sehr stylishen Dachgeschoßwohnung neben dem Wiener Rathaus sagt Thoma auch offen, was er über den ORF denkt - er ist klar für ein Ende des Gebühren-Fernsehens.

Der gebürtige Österreicher, der mit seiner Gattin Daniele in Wien und Luxemburg lebt, machte ab 1984 den kleinen Regionalsender RTL zu einem TV-Giganten am europäischen Markt. „Zuvor war ich noch als Leiter der ORF-Rechtsabteilung bei Generaldirektor Gerd Bacher im ORF tätig“, erinnert sich Thoma gerne an diese Zeit in Wien.

Und der Gewinner der „Goldenen Kamera“ (1989) spricht auch jetzt offen aus, was er über seinen früheren Arbeitgeber ORF denkt: „Dass diese Interviewführung von Armin Wolf im ORF ohne Folgen bleibt, ist nicht zu verstehen - Gerd Bacher hätte Armin Wolf nach seinem Interview mit diesem ,Stürmer’-Vergleich an den Ohren aus dem Studio der ,ZiB 2‘ gezogen und gesagt: ,Jetzt reicht’s!’“

„Streichung der GIS wäre zusätzliche ,Steuerreform‘“
Als Top-Experte des Privatfernehens - Thoma ist auch Aufsichtsrat beim erfolgreichen Schweizer TV-Sender „3+“ - sieht der Ex-RTL-Boss keinen Grund für eine Gebührenfinanzierung des ORF: „Streicht die Bundesregierung die GIS, dann bringt das jedem Österreicher 300 Euro, das ist eine zusätzliche kleine ,Steuerreform’.“ Die Finanzierung des ORF über das Budget gefährde auch nicht die Unabhängigkeit des ORF, meint Thoma: „Auch alle Richter werden in Österreich aus dem Budget bezahlt - und niemand zweifelt an deren Unabhängigkeit.“

Das Fernsehen habe noch eine große Zukunft vor sich, erwartet sich der Wiener Medienexperte noch viele weitere Innovationsschritte am TV-Markt. Auch für krone.tv hat Helmut Thoma einen Tipp: „Ihr müsst noch eine tägliche gute Society-Sendung machen, das wollen die Leute bei euch auf krone.at sehen.“

Danke, wir werden das angehen - und gratulieren zum 80er!

Richard Schmitt
Richard Schmitt
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