Stadt der Gegensätze

Los Angeles: Eine Traumfabrik mit Meeresbrise

Reisen & Urlaub
05.05.2019 08:00
Los Angeles – eine Stadt voller Gegensätze. Hektisch, laut, aber auch mit ruhigen und verträumten Ecken. Touristenmagnet, Filmmetropole, Strandparadies und wunderbar wanderbar.

Rund zehn Millionen Menschen leben im Einzugsbereich von Los Angeles – Tendenz weiter steigend. Traumhaftes Wetter, tolle Strände und nicht zuletzt die TV- und Filmbranche locken jährlich Tausende Besucher in die Stadt. Manche bleiben, in der Hoffnung auf eine große Karriere und ein besseres Leben. Wenige schaffen den Durchbruch, viele scheitern und fristen ihr Dasein mit Gelegenheitsjobs. Fest steht, ohne Hollywood wäre Los Angeles lediglich eine schön gelegene Großstadt am Pazifik.

Doch seit 1913 der erste Western in der Scheune einer 170 Hektar großen Hühnerfarm gedreht wurde, hat die Filmindustrie die Stadt fest im Griff. Das Gelände hatte der Schwabe Carl Laemmle ein Jahr zuvor gekauft. Er gilt als „Vater der Filmindustrie“ und Gründer der Universal Studios. Heute befindet sich hier das Zentrum der amerikanischen Filmbranche. Mike, bei dem wir eine „Hollywood Walking Tour“ gebucht haben, treffen wir vor Madame Tussauds, mitten im historischen Kern der Filmmetropole. Hollywood-Größen wie Meryl Streep, Brad Pitt oder Arnold Schwarzenegger kann man im Wachsfigurenkabinett fast lebensecht bewundern.

Der Traum eines jeden Stars und Sternchens: Ein Stern am "Walk of Fame
In den Straßen rund um den Hollywood Boulevard herrscht ziemlicher Trubel, und wir kommen nur langsam weiter. Den „Walk of Fame“ zieren ca. 3000 Sterne von Stars. Schauspieler, Musiker und Comicfiguren - hier ist alles vertreten, was Rang und Namen hat. Und ein- bis zweimal im Monat werden neue Sterne enthüllt. Kleindarsteller in Kostümen von Superman, Charly Chaplin oder Donald Duck posieren vor ihrem Stern für ein Foto. Rund um das Chinese Theatre, ein Kino, das seit seiner Eröffnung 1927 schon viele Premieren gesehen hat, ist das Gedränge am größten. Auf dem Vorplatz des Fantasiebaus mit Pagoden und Tempeln sind Hand- und Fußabdrücke von Filmgrößen wie Marilyn Monroe oder Humphrey Bogart einzementiert, und so mancher versucht, quasi in deren Fußstapfen zu treten.

Warner Bros Studios bieten Blick hinter die Kulissen
Wie Mike uns erzählt, stehen die prächtigen Bauten aus den 20er- und 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts, allen voran das altehrwürdige Roosevelt Hotel, in dem am 16. Mai 1929 die erste Oscar-Verleihung stattgefunden hat, seit 1980 unter Denkmalschutz. Im Jahr 2001 wechselte die Veranstaltung ins Dolby Theatre im Herzen von Hollywood, wo sie seitdem jährlich stattfindet. In dem riesigen Komplex befindet sich auch das Loews Hollywood Hotel. Das luxuriöse Haus wird gerade rund um die Oscar-Verleihung von den Stars gern gebucht. Denn über eine kleine, unscheinbare Türe ist das Hotel mit dem Theater verbunden. Und wie man uns verraten hat, wird diese gerne von den Promis dafür benutzt, um unbemerkt den Paparazzi zu entkommen. Wer einen Blick hinter die Kulissen des Filmgeschäfts machen möchte, tut dies beim Besuch der Warner Bros Studios. Sets von beliebten Serien wie „Gilmore Girls“ oder „The Big Bang Theory“ wurden für Fans zugänglich gemacht, und bei den „Friends“ kann man schnell mal auf eine Tasse Tee vorbeikommen. Ein Ritt auf Harry Potters Zauberbesen ist ebenso im Programm wie das Batmobil aus nächster Nähe zu bestaunen.

Statt Schauspielerin nur Fitnesstrainerin und Tourguide
Hoffnungsvolle Jungschauspieler, Drehbuchautoren und Models bevölkern Los Angeles zu Hauf. „Kate“, ihren richtigen Namen verrät sie uns nicht, der sei „zu schwierig“, kommt aus Estland und ist seit 2015 in den USA. Die hübsche Blondine möchte als Schauspielerin Karriere machen. Doch obwohl sie oft mehrere Castings am Tag abklappert, ist der große Erfolg bis dato ausgeblieben. Also schlägt sich Kate als Fitnesstrainerin und Tourguide durchs Leben und wartet weiter darauf, entdeckt zu werden. Wir treffen sie zu einer Wanderung im Griffith Park, mit einer Fläche von 17 Quadratkilometern einer der größten Stadtparks des Landes. Rund 90 Kilometer Wander-, Rad- und Reitwege durchziehen die grüne Lunge der Stadt. Unter der kalifornischen Sonne geht es bergan, und wir kommen ganz schön ins Schwitzen. Kate legt ein ordentliches Tempo vor. Oben angekommen, werden wir belohnt mit einem einzigartigen Blick über die Stadt, das Hollywood-Zeichen und das Griffith Observatorium, dem wir auch noch einen kurzen Besuch abstatten.

Zeit für einen Ortswechsel. Auf dem Programm stehen noch ein paar entspannte Tage am Strand von Venice, bevor uns der neue Airbus A350 der Finnair zurück in die Heimat bringt. Die Airline bedient die Strecke zwischen Los Angeles und Helsinki seit Kurzem dreimal pro Woche und punktet durch eine neue Routenführung mit einer komfortablen Reisezeit. Etwa 4,5 Kilometer lang ist der Ocean Front Walk, die Strandpromenade, die südlich an den Strand von Santa Monica anschließt. Hier tummeln sich Einheimische genauso wie Touristen. Graffiti zieren die Wände von Shops und Restaurants - bunt ist die Devise. Surfer, ihr Brett unter dem Arm, laufen der perfekten Welle hinterher, und einige Mutige wagen sich auch ohne Neoprenanzug zum Schwimmen ins kalte Wasser.

Kleines Venedig musste Straßenverkehr weichen
Wie seinerzeit Arnold Schwarzenegger trainieren auch heute noch muskelbepackte Bodybuilder am „Muscle Beach“ unter freiem Himmel. Sonnenanbeter, Jogger, Radfahrer, Skateboarder, Straßenkünstler und Musiker – sie alle bevölkern Promenade und Strand, leben kalifornische Gelassenheit. Ein paar Straßen weiter geht es deutlich ruhiger zu. Stille Wasserläufe, kleine Brücken und autofreie Wege bilden einen romantischen Kontrast zum Treiben am Strand. Abbot Kinney, ein Zigarettenfabrikant aus New Jersey und großer Italien-Fan, gründete Venice im Jahr 1905. Er träumte von einer Stadt im venezianischen Stil mit Kanälen und Gondeln. Anfänglich ein großer Erfolg, wurden viele der Kanäle später wieder zugeschüttet, um dem zunehmenden Straßenverkehr Rechnung zu tragen.

Wir sitzen auf der Dachterrasse des direkt an der Ocean Front gelegenen Hotels Erwin. Hier serviert man kühle Drinks und kleine Happen. Irgendwo in der Ferne spielt eine Band. Menschen machen es sich am Strand bequem, um der Sonne dabei zuzusehen, wie sie langsam im Meer versinkt. Kalifornisches Lebensgefühl - einfach nur schön.

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