Farce ums Stadion

Minister verärgert ++ Baufirma setzt Stadt unter Druck

Kärnten
23.03.2010 18:23
Die "Neverending Story" ums Klagenfurter Fußballstadion erzürnt auch Sportminister Norbert Darabos (SPÖ). Bereits im September habe er seitens des Bundes die Finanzierung für den Vollausbau der Arena zugesichert. Der Ball liege bei Stadt und Land. Er sei gegen die Zerstörung von Infrastruktur und "sehr verärgert", dass es noch keine Entscheidung gibt. Laut Bürgermeister Scheider gibt es ein "günstiges" Angebot zum Vollausbau.

Der "Zahlenkrimi" rund um die Kosten zur Fertigstellung des Stadions ist um eine Episode reicher – der Ausbau mit 30.000 Plätzen scheint wieder realistischer: Die Stadion-Baufirma versichert, die Arena um nur zwölf Millionen Euro finalisieren zu können. Allerdings nur, wenn bis zum 15. April eine Entscheidung fällt.

Stadt will kein Risiko mehr eingehen
Beim Rückbau müsste sich die Stadt auf einen Rechtsstreit mit der "Porr" um den Besitz der Oberränge einstellen, die Firma könnte aus dem Fertigstellungsvertrag aussteigen, 4,5 Millionen Euro müssten an das Land zurücküberwiesen werden – ein Risiko von Zusatzkosten in Millionenhöhe, auf das sich die Stadtpolitik nicht länger einlassen möchte. Stattdessen haben die Volksvertreter jetzt ein "günstiges" Offert von der Baufirma über die Fertigstellung der Arena mit 30.000 Plätzen präsentiert.

"Der Ausbau erfolgt um zwölf Millionen Euro – das hat die Firma schriftlich zugesichert. Das ist ein Pauschalpaket ohne Prozesskosten, ohne jahrelange Streitereien", so Bürgermeister Christian Scheider.

Warum die Kosten weiter steigen
Der Haken daran: Die Baufirma hat der Stadt eine Frist bis zum 15. April gesetzt. Bis dahin muss sich die Politik entscheiden, sonst würden die Karten neu gemischt – die Kosten steigen. Der zweite Haken: Zu den zwölf Millionen kommen Kosten für die Neuausschreibung (3,5 Mio.), Feststellungsverfahren (1 Mio.), Planung (1,5 Mio.) und für Schutzmaßnahmen der Anrainer hinzu.

Halten die Zahlen, will auch die SPÖ bei der "großen Variante" mitziehen. "Ein externer Gutachter wird die Zahlen prüfen, dann treffen wir eine Entscheidung", so SP-Vizebürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz.´

von Thomas Leitner ("Kärntner Krone") und kaerntnerkrone.at

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