Linz war das Zentrum für die Rekrutierung von Kämpfern für den Islamischen Staat. Nach dessen Zerschlagung wanderten jetzt sechs Islamisten in Haft, fünf wurden in Linz festgenommen, wo sie im Verein „Rahmet“ in Linz Terror-Propaganda machten und „Soldaten“ für den Kampf in Syrien und Irak anwarben.
211 Seiten umfasst die Anklageschrift gegen die sieben Türken, Afghanen und Tschetschenen, die vor allem in Linz „Kanonenfutter“ für den Islamischen Staat anwarben, auch selbst in Syrien und im Irak kämpften und Waffen dorthin lieferten. So soll Ümit Y. (33) in Linz ein Scharfschützengewehr samt Zielfernrohr im Internet ersteigert und seinem für das „ISIS-Kalifat“ kämpfenden Bruder geschickt haben.
Auch im Jugendverein aktiv
Ümit Y. war auch als Imam und Schriftführer für den Verein „Rahmet“ in der Linzer Holzmüllerstraße tätig, der von Dilaver K. (46) geleitet worden sein soll. Er soll hier und auch in einem afghanischen Jugendverein in Graz Kämpfer-Nachwuchs radikalisiert, angeworben und in den Islamischen Staat geschickt haben.
Zeitgleiche Polizeiaktion
Weitere fünf Dschihadisten waren in Linz aktiv, hielten in der letzten Zeit aber nach Polizei-Aktionen „die Füße still“. Jetzt kam von der Grazer Staatsanwaltschaft, die den Akt führt, der Verhaftungsbefehl: Zeitgleich schlug das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung in Linz, Graz und Wien zu. Alleine in Linz wurden fünf Dschihadisten - für alle gilt die Unschuldsvermutung - gefasst, ein Verdächtigter entkam. Sie sitzen in Graz in Haft.
Markus Schütz/Kronen Zeitung
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