7 Männer angeklagt:

Islamisten rekrutierten junge Kämpfer für Krieg

Steiermark
01.05.2019 06:00

Am Grazer Straflandesgericht steht der nächste große Islamisten-Prozess ins Haus: Sieben Männer sind angeklagt, sechs von ihnen wurden kurz vor Ostern in Haft genommen. Die Angeklagten sollen Terror-Propaganda betrieben und „Soldaten“ für den IS in Syrien und den Irak angeworben haben.

211 Seiten umfasst die Anklageschrift gegen die sieben Türken, Afghanen und Tschetschenen, die vor allem im oberösterreichischen Linz, aber auch in Graz „Kanonenfutter“ für den Islamischen Staat anwarben. Teilweise kämpften sie auch selbst in Syrien und im Irak und lieferten Waffen dorthin. So soll Ümit Y. (33) ein Scharfschützengewehr samt Zielfernrohr im Internet ersteigert und seinem für das „ISIS-Kalifat“ kämpfenden Bruder geschickt haben.

Im Jugendverein für den IS geworben
Ümit Y. war auch als stellvertretender Imam und Schriftführer für den Linzer Verein „Rahmet“ tätig, der von Dilaver K. (46) geleitet worden sein soll. Dieser soll auch in einem afghanischen Jugendverein in Graz durch auch im Internet verbreitete Predigten Nachwuchs radikalisiert und als Kämpfer in den Islamischen Staat geschickt haben. Dort sollen sie Straftaten, von Nötigungen bis zum Mord an Zivilpersonen, begangen haben.

Auch Halil K. war in Graz aktiv: Er soll laut Anklage von Sommer 2013 bis November 2014 als „Emir“ des Glaubensvereins Furkan junge Muslime mit Vorträgen und in persönlichen Gesprächen zur Beteiligung am IS angeworben haben. Im Spätherbst 2014 wollte er dann selbst als Kämpfer nach Syrien übersiedeln.

Verfassungsschützer schlugen jetzt zu
In der letzten Zeit hielten viele der Dschihadisten nach Polizei-Aktionen „die Füße still“. Jetzt kam von der Grazer Staatsanwaltschaft, die den Akt führt, aber der Verhaftungsbefehl: Zeitgleich schlug das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung in Linz, Graz und Wien zu.

Alleine in Linz wurden fünf Dschihadisten gefasst, ein Verdächtigter entkam. Sie sitzen in der Justizanstalt Graz-Jakomini in Haft – für alle gilt die Unschuldsvermutung. Wann der Prozess beginnt, ist noch offen.

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