Das sagte der amerikanische Walforscher Bernd Würsig am Montag zur Eröffnung der 24. Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Walforschung in Stralsund, wo sich 450 Walforscher aus 34 Ländern bis Mittwoch über aktuelle Forschungsergebnisse beraten.
Als besonders gefährdet gelten demnach verschiedene Flussdelfin-Arten in Südasien, die in "furchtbarer Verfassung" seien, und der Ostsee-Schweinswal. Aber auch Großwale wie der bis zu 18 Meter lange Nordkaper in Nordatlantik und Nordpazifik seien stark gefährdet. Nach dem massenweisen Fang bis Mitte des 20. Jahrhunderts hätten sich diese Bestände nicht mehr erholen können. Beim Nordkaper im Nordatlantik würden nur noch 300 Tiere gezählt, darunter ganz wenige weibliche.
Stärkerer Schutz für Tiere gefordert
Die Forscher forderten die Politik zum stärkeren Schutz der Meeressäuger auf. Man dürfe nicht immer warten, bis weitere Daten vorliegen, sagte Würsig von der Texas AM-University in Galveston. Der Chef des Deutschen Meeresmuseums, Harald Benke, beklagte, dass es noch immer viel zu lange dauere, bis Forschungsergebnisse in gesetzliche Vorschriften und dann auch praktisch umgesetzt würden. Die größten Bedrohungen für den in Nord- und Ostsee lebenden Schweinswal seien Fischernetze, in denen die Meeressäuger als Beifang verenden, und der Unterwasserlärm durch den Bau von Windparks vor den Küsten.
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