Konjunkturabkühlung

Heimische Wirtschaft startete schwächer ins Jahr

Wirtschaft
30.04.2019 10:20

Mit einem noch etwas langsameren Wachstumstempo hat sich die Konjunkturabkühlung in Österreich zu Jahresbeginn fortgesetzt. Das Bruttoinlandsprodukt habe von Jänner bis März verglichen mit dem vorhergehenden Quartal real um 0,3 Prozent zugelegt, teilte das Wifo am Dienstag in seiner Schnellschätzung mit.

In den beiden vorangegangenen Vierteljahren war das BIP im Quartalsabstand laut dem Wirtschaftsforschungsinstitut noch um je 0,4 Prozent angestiegen, im zweiten und ersten Quartal 2018 waren es sogar noch 0,6 bzw. 0,8 Prozent gewesen. Im Jahresabstand bremste sich das reale BIP-Plus im Erstquartal auf 1,1 Prozent ab.

Getragen war das Wachstum zum Jahresauftakt hauptsächlich von der Binnennachfrage. Die Außenwirtschaft lieferte dagegen kaum einen Wachstumsbeitrag. Impulse kamen vom Konsum und den Investitionen. Die exportgetragene Industriekonjunktur schwächte sich hingegen weiter ab. In der Bauwirtschaft wurde aber eine positive Dynamik verzeichnet.

Privatkonsum floriert
Die privaten Konsumausgaben stiegen im Zeitraum Jänner bis März gegenüber dem vierten Quartal 2018 um 0,4 Prozent an, einschließlich private Organisationen ohne Erwerbszweck. Im gleichen Ausmaß expandierten die öffentlichen Konsumausgaben. Auch die Investitionsnachfrage verlief gut, wenngleich die Dynamik verglichen mit dem ersten Halbjahr 2018 abnahm. Die Nachfrage nach Bruttoanlageinvestitionen stieg um 0,6 Prozent, vor allem der Bausektor lieferte hier positive Impulse.

Parallel zur Investitionsnachfrage stiegen laut Wifo auch die Importe moderat (+0,4 Prozent). Da die Exporte im selben Ausmaß ausgeweitet wurden, lieferte der Außenbeitrag im ersten Quartal kaum einen Wachstumsbeitrag zum BIP. Ausgehend von der hohen Dynamik des ersten Halbjahres 2018 verlangsamte sich bei den Ausfuhren und bei den Einfuhren das Wachstumstempo.

Industrie verlor weiter an Fahrt
Die Industriekonjunktur verlor Anfang 2019 weiter an Fahrt - die Wertschöpfung der Sachgütererzeugung sank im Quartalsabstand sogar um 0,3 Prozent (nach noch +0,1 Prozent im vierten und +0,2 Prozent im dritten Quartal). Im zweiten und ersten Quartal 2018 hatten die Zuwächse sogar noch ansehnliche 1,1 und 1,3 Prozent betragen.

Im Bausektor verlief die Entwicklung Anfang 2019 hingegen weiter sehr dynamisch: Die Wertschöpfung stieg im ersten Quartal erneut um 0,6 Prozent. Ebenso unterstützten laut Wifo die Marktdienstleistungen das Wirtschaftswachstum. Im Bereich Beherbergung und Gastronomie stieg die Wertschöpfung wie schon davor um 1,2 Prozent, im Handel stagnierte sie (nach minus 0,1 Prozent im vierten und plus 0,1 Prozent im dritten Quartal).

Am 29. Mai will das Wifo über die BIP-Entwicklung im ersten Quartal im Detail informieren. Die nächste vierteljährliche Konjunkturprognose von Wifo und IHS ist für 27. Juni geplant.

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