krone.at Logo
camera_alt„Sabbatical“-VorschlagGegen PersonaldebatteSäugling misshandelt„Krone“-ChristkindlWitwe ist verzweifelt
Nachrichten > Österreich
29.04.2019 08:22

„Sabbatical“-Vorschlag

Wolf legt nochmals nach: „Keine Auszeit“

Video: ORF

„Wäre ich Herr Wolf, würde ich ein ,Sabbatical‘ nehmen, auf Gebührenzahler-Kosten durch die Welt fahren und mich neu erfinden.“ Diese Empfehlung gab FPÖ-Stiftungsrat Norbert Steger „ZiB 2“-Moderator Armin Wolf nach seinem heftig kritisierten Interview mit FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky ab und sorgte damit am Wochenende für enormen Wirbel. Der Anchorman zeigt aber, wie wenig er von diesem Vorschlag hält und betont: „Ich werde übrigens keine Auszeit nehmen.“

Artikel teilen
Kommentare
0

Nach einem wenig erholsamen Kurzurlaub in Tel Aviv, wo er laut eigenen Angaben täglich mit „mehreren Hundert Mails, SMS und Tweets“ bombardiert worden sei, nimmt Wolf in seinem Internetblog auch ausführlich Stellung zu den turbulenten Ereignissen der letzten Tage. Die Emotionen nach dem Gespräch mit Vilimsky und auch ein Wahlwerbespot, in dem eine TV-Journalistin namens Armina Wolf vorkommt, sei nicht nur für ihn mehr als bloßer Zufall. „Nicht wenige Kommentatoren auf Twitter vermuten, Vilimsky hätte mich im Interview - ganz unabhängig von meinen Fragen - in jedem Fall frontal attackiert, weil der Konflikt mit dem ORF offensichtlich zum freiheitlichen Wahlkampfkonzept gehört“, so Wolf.

  • ORF-Stiftungsrat Norbert Steger
    ORF-Stiftungsrat Norbert Steger
    (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

„Absurdeste Reaktion“ von Ex-Kollegin Ursula Stenzel
Für den Moderator kam die „absurdeste Reaktion“ übrigens von der FPÖ-Politikerin und ehemaligen ORF-Moderatorin Ursula Stenzel, die einen Vergleich zwischen seinem Interview und dem berüchtigten „Volksgerichtshof“ der Nationalsozialisten gezogen hatte. Sein Nazi-Vergleich während des „ZiB 2“-Interviews habe nicht das Ziel gehabt, das Plakat des Rings Freiheitlicher Jugend als antisemitisch darzustellen. „Kein Mensch würde annehmen, dass die FPÖ auf einem Plakat über ,Asylantenströme‘ Juden abbildet. Es ist ziemlich offensichtlich, dass damit muslimische Zuwanderer gemeint sind“, schreibt Wolf in seinem Blog.

  • (Bild: Screenshots/ORF, krone.at-Grafik)

„Würde Frage wieder so stellen“
Es sei vielmehr darum gegangen, herauszuarbeiten, dass in der RFJ-Karikatur Menschen einer „bestimmten ethnischen Herkunft pauschal als bösartige, hinterhältige, offensichtlich bedrohliche Fratzen abgewertet werden“. Als Vergleich sei daher eine Titelseite der NS-Zeitschrift „Stürmer“ herangezogen worden, „die durch ihre rassistischen Darstellungen (damals von Juden) bis heute berüchtigt ist“, so Wolf.

  • Auf Social Media gehen die Meinungen über Wolf und Vilimsky weit auseinander.
    Auf Social Media gehen die Meinungen über Wolf und Vilimsky weit auseinander.
    (Bild: ORF, AFP, twitter.com, krone.at-Grafik)

Ob er die Frage, worin sich die beiden rassistischen Sujets unterscheiden, wieder stellen würde? Definitiv, meint Wolf, denn er habe eine konkrete Antwort darauf „bis heute nicht gehört“.

Großes internationales Medienecho
Der ORF-Streit wird im Ausland übrigens mit großem Interesse verfolgt. Einige namhafte Journalisten haben sich bereits auf die Seite des Moderators geschlagen und ihre Sorge um die Pressefreiheit in Österreich geäußert.

Fernsehkritiker: „Wolf hat FPÖ unfreiwillig einen Gefallen getan“
In einem Kommentar der renommierten „NZZ“ wurde das Interview allerdings als „keine publizistische Sternstunde“ bezeichnet. TV-Kritiker Rainer Stadler ist der Meinung, dass Wolf der FPÖ mit der Auseinandersetzung sogar „unfreiwillig einen Gefallen getan“ habe. Der Fall sei "ein weiteres Beispiel dafür, wie in der politischen und medialen Auseinandersetzung allzu leichtfertig Nazi-Vergleiche gezogen werden“.

Journalisten-Gewerkschaft: „Kanzler muss nun handeln“
Der „Sabbatical“-Vorschlag hat auch die Gewerkschaft der Privatangestelten, Druck, Journalismus, Papier alarmiert. GPA-djp-Chefin Barbara Teiber fordert nun Bundeskanzler Sebastian Kurz zum Handeln auf. Der Regierungschef müsse eingreifen und „seinen Koalitionspartner zur Räson bringen. Die “ständigen Angriffe„ von FPÖ-Politikern seien “letztklassig und inakzeptabel„, so Teiber. Der Bundeskanzler müsse daher “jetzt handeln und eine rote Linie ziehen". Die GPA-djp stehe hinter allen kritischen Journalisten im Land.

 krone.at
krone.at
(Bild: Andi Schiel, krone.at-Grafik)
Vermisstenfall Mirko
Mutter: „Werde wieder für ihn den Baum schmücken“
(Bild: Sepp Pail)
Das große Interview
Müssen Sie Macht abgeben, Herr Gouverneur?
SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und Landeshauptmann Peter Kaiser bei einer Veranstaltung im April 2019 (Bild: APA/GERT EGGENBERGER)
Hilfe von Kaiser
SPÖ: Rendi-Wagner will nicht weichen
Grüne Verhandler - bald in der Regierung? (Bild: APA/Roland Schlager)
„In Enge getrieben“
Türkis-grüne Verhandlungen: Die Nervosität steigt
(Bild: Freiwillige Feuerwehr Maria Raisenmarkt)
In Auto eingeschlossen
Überschlag: Lenker mit Arm unter Pkw eingeklemmt
Ähnliche Themen:
Norbert StegerArmin WolfHarald VilimskyUrsula Stenzel
Tel Aviv
FPÖORFTwitter
AuszeitKonflikt
Top-3
(der letzten 72 Stunden)

Gelesen

Kommentiert
1
Adabei
Kandidatin blamierte sich bei 100-Euro-Frage
275.652 mal gelesen
Günther Jauch mit Lena Kotucha aus Bedburg-Hau
 (Bild: TVNOW / Frank Hempel)
2
Gewinnspiele
Die täglichen Gewinner vom „Krone“-Adventkalender
203.329 mal gelesen
(Bild: AdobeStock, Kronen Zeitung, krone.at-Grafik)
3
Wintersport
Nächste Hiobsbotschaft! ÖSV-Dame schwer verletzt
180.500 mal gelesen
(Bild: GEPA)
1
Politik
Strache traf im Ibiza-Video genannte Unternehmer
842 mal kommentiert
Heinz-Christian Strache (Bild: APA/Helmut Fohringer)
2
Sport-Mix
Tischtennisspieler in Flüchtlingslager gesteckt
733 mal kommentiert
(Bild: AFT, twitter.com, krone.at-Grafik)
3
Politik
Türkis-grüne Verhandlungen: Die Nervosität steigt
501 mal kommentiert
Grüne Verhandler - bald in der Regierung? (Bild: APA/Roland Schlager)
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).

Newsletter
Wien
Eingeloggt als
Profil-Verwaltung
Desktop Version Werbung Impressum
Datenschutz Offenlegung Print
Das Logo der Kronen Zeitung
oder
account_circle
lockvisibility
Sie haben noch kein Konto?
oder
email
account_circle
lockvisibility
lockvisibility
Sie haben schon ein Konto?
Passwort zurücksetzen
account_circle
Zurück zur
Neues Passwort festlegen
lockvisibility
lockvisibility

Um Ihre Registrierung abzuschließen, wählen Sie bitte einen Benutzernamen!

account_circle
account_circle
lockvisibility
Nachrichten aus meinem Bundesland
Um unsere Leser näher an den Ort des Geschehens zu bringen, rücken wir regionale Inhalte noch weiter in den Vordergrund. Durch die Angabe Ihres Bundeslands geben Sie uns die Möglichkeit, Ihr Leseerlebnis nachhaltig zu steigern und Sie mit lokalen Nachrichten zu versorgen.
Bundesland auswählen:
krone.at Logo

Wir benötigen Ihr Einverständnis, um Ihnen auch weiterhin vollen Zugriff auf unser Angebot zu ermöglichen.

Darstellung externer Inhalte

Um Ihnen redaktionelle Inhalte detailliert und umfangreich aufzubereiten und so Ihr Leseerlebnis zu verbessern, nutzen wir Beiträge aus sozialen Netzwerken (z. B. Facebook) und anderen Applikationen (z. B. Google Maps).

Darstellung personalisierter Inhalte

Durch die Nutzung von Cookies, JavaScript und ähnlichen Technologien haben wir mit unseren qualifizierten Partnern die Möglichkeit, Ihnen personalisierte Werbung zu zeigen.

Sollten Sie die Verarbeitung Ihrer Daten reduzieren wollen, können Sie uns auch als ePaper oder Printausgabe lesen. Weiter zum Abo-Shop.

Nähere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzinformation und den Cookie-Informationen.