Sanfter Tourismus

Gschnitztal hat als neues Bergsteigerdorf viel vor

Tirol
28.04.2019 14:00
Am kommenden Sonntag ist es so weit: Bei einem Fest wird dem Gschnitztal vom Alpenverein das Zertifikat Bergsteigerdorf verliehen. Damit hat Tirol mittlerweile sieben Bergsteigerdörfer. Eine Auszeichnung, die für Ursprünglichkeit und sanften Tourismus steht. Die Gschnitztaler haben viel vor mit dem neuen Titel.

Andreas Pranger, Vize-BM in Gschnitz, ist gerne in den Bergen unterwegs. Als im Tal die Idee aufkam, sich beim Österreichischen Alpenverein (ÖAV) als Bergsteigerdorf zu bewerben, war er sofort begeistert. „Wir haben keine großen Hotelprojekte und Mega-Skigebiete. Aber wir haben unendlich viele Wandermöglichkeiten und viel Natur“, stellt Pranger gegenüber. Auch der Trinser Bürgermeister Mario Nocker sieht in dem Konzept der Bergsteigerdörfer den richtigen Weg für das Gschnitztal. „Sanfter Tourismus ist eine Nische, die zu uns passt. Gerade in Zeiten von ständig steigender Verkehrsbelastung und Massentourismus sehen wir darin viel Potenzial“, meint Nocker. Das bedeute ja nicht, dass Urlauber auf Annehmlichkeiten verzichten müssten. Nocker: „In der Umgebung haben wir neun bewirtschaftete Hütten und Almen, wir haben traditionelle Gasthäuser und auch Hotels. Alles kleinstrukturiert. Das wollen wir weiterentwickeln.“ Ein Thema der Zukunft soll das Wasser sein. Mit dem Mühlendorf ist die Basis gelegt.

Balanceakt zwischen Tourismus und Natur
Ursprünglich, im Einklang mit Natur und Traditionen – so definiert der Alpenverein ein Bergsteigerdorf. Dass ein ganzes Tal den Titel bekommt, ist nicht ungewöhnlich. Auch Schmirn- und Valsertal (inkl. St. Jodok) sind gemeinsam ein Bergsteigerdorf. Damit hat die Tourismusregion Wipptal gleich zwei vorzuweisen, ebenso wie Osttirol mit Villgratental und Tiroler Gailtal.

Die Marke zieht, wie der Wipptaler TVB-Geschäftsführer Joakim Strickner betont: „In Schmirn und Vals ist die Zahl der Nächtigungen überdurchschnittlich gestiegen. Bei den Partnerbetrieben zuletzt um 25 Prozent.“ Für das Gschnitztal sieht Strickner noch mehr Möglichkeiten, weil es dort mehr Vermieter gibt. Aber der TVB-Chef gibt auch zu, dass der Balanceakt zwischen Tourismus und Natur nicht immer einfach ist. Das zeigt das Beispiel Kals. Dort hat der Alpenverein den Titel Bergsteigerdorf wegen der Skigebietsverbindung mit Matrei und dem riesigen Schultz-Hotel Gradonna Mountain Ressort wieder aberkannt.

10-Jahr-Jubiläum und ein Fest für die Neuen
Das Gschnitztal ist das Jubiläums-Bergsteigerdorf, das anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Vereinigung gekürt wurde. Auch der Start fand in Tirol statt: In Ginzling wurde unter der Schirmherrschaft des Alpenvereins die Vereinigung der Bergsteigerdörfer aus der Taufe gehoben. Orte, die Ursprünglichkeit leben. 29 Bergsteigerdörfer gibt es heute in den Alpen, sieben in Tirol. Am Sonntag wird im Gschnitztal die Aufnahme in die Bergsteigerdorf-Familie gefeiert. 

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