Tipps von Profis

„Rat auf Draht“ für steirische Gartenfreunde

Steiermark
28.04.2019 08:48

Die Steirer sind bekanntlich begeisterte „Gartler“ - damit hat die Initiative „Natur im Garten“ bereits eine riesige Anhängerschaft! Das Garten-Telefon, das es seit gut einem Jahr gibt, verzeichnete schon 2000 Anrufe. Am anderen Ende der Leitung sitzen Profis, die buchstäblich jedes Blatt kennen.

Schreiberin dieser Zeilen ist selbst verblüfft über das Wissen der Experten am anderen Ende der Telefonleitung: Bei einem Kaffeehaus hatte ich eine spektakuläre Pflanze gesehen, also eigentlich nur einen Stamm mit Blättern dran. Keiner wusste, wie sie heißt. Also habe ich das Foto eines Blattes gemailt - und postwendend war die Antwort schon da: ein Blauglockenbaum. Hut ab! So etwas ist bemerkenswert.

Mit der Initiative „Natur im Garten“ landete das Trio Hans Seitinger, Gartenprofi Angelika Ertl-Marko und Thomas Karner (Ökoregion Kaindorf) einen Volltreffer. Dass es bei 270.000 steirischen Gartlern Interesse geben würde, war klar - aber so großes! Gut 2000 Beratungsanfragen wurden allein im ersten Jahr dahin gerichtet. Ein Riesen-Thema ist, wie man ohne Gift im Garten auskommt (im Fokus rote Schnecken), wie man richtig mulcht, bienenfreundliche Rosen perfekt setzt, ab wann man die Kübelpflanzen rausstellen kann. Das alles gehört zur buntgefächerten Gartenpalette.

Es kommt aber auch Kurioses: Ein Anrufer wunderte sich etwa über ein „komisches Gebilde“ auf dem Rindenmulch, „so als hätte sich jemand darauf übergeben“. (Lösung: Schleimpilz!)

Oder: Für den Baum, der seine Birnen auf die geparkten Autos wirft, wünschte sich eine Anruferin „sowas wie eine Anti-Baby-Pille“.

Dass das Garteln (oft nutzt man dafür schon kleinste Balkonecken) bestens ankommt, kann Angelika Ertl-Marko nachvollziehen: „Weil dann sichergestellt ist, dass man zu 100 Prozent erntet, was man sät und zu 100 Prozent ohne Chemie arbeitet“, so die Expertin. „Diese Dinge werden für viele immer wichtiger.“

Wir haben sie um einige nützliche Tipps gebeten.

Keine Fungizide und Pestizide verwenden, auch keine chemischen Düngungsmittel. Sie laugen den Boden aus, vertreiben die Bodenlebewesen, die für Humusaufbau zuständig sind. In einer Handvoll Erde leben 8 bis 10 Milliarden Humusaufbereiter!

Mulchen: Aufgrund der Klimasituation muss der Boden beschattet werden, am besten von natürlichen, garteneigenen Materialien, wie Biofaser oder Schnittgut.

Gesundes aus dem Garten: Mediterranes braucht durchlässigen, sandigen Boden in voller Sonne. Unsere Küchenkräuter Liebstöckel, Petersilie, Schnittlauch sowie auch Basilikum wollen nährstoffreichen Boden.

Setzen Sie Schnittlauch und Petersilie weit auseinander und lassen Sie die Petersilie im Garten wandern, denn am gleichen Standort gedeiht sie schlecht.

 Komposthaufen anlegen: Darin werden alle organischen Abfälle wieder zu fruchtbarster Erde.

Fördern Sie den fleißigsten Mitarbeiter, den Regenwurm: Er arbeitet für uns Tag und Nacht und hinterlässt uns das wertvollste: den Ton-Humus-Komplex (seine Ausscheidung).

Stärken Sie das Immunsystem der Pflanzen auf biologische Weise: Die Brennnessel ist der Allrounder im Garten, ist perfekt als Jauche und Lausabwehr.

Die Nummer des Gartentelefons lautet 033 34/31 700, jeweils Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 8 bis 15 und Mittwoch von 9 bis 17 Uhr.

Infos: www.naturimgarten.at

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