Zwei Tote in Höhle

Teneriffa: Vater soll mit Geschenken gelockt haben

Ausland
26.04.2019 21:20

Jener 43-jährige Deutsche, der seine Ehefrau und einen seiner Söhne in einer Höhle auf der Kanaren-Insel Teneriffa ermordet haben soll, ist am Freitag der spanischen Justiz vorgeführt worden. Der Mann sei von einem Untersuchungsrichter am Gericht von Santa Cruz befragt worden, so die Polizei. Er soll laut einer Zeugin seine Familie mit der Aussicht auf Ostergeschenke in die Höhle gelockt haben. Am Dienstag war er in seinem Haus in der Ortschaft Adeje festgenommen worden, nachdem der andere Sohn des Paares Alarm geschlagen hatte. Der Bub - laut unterschiedlichen Quellen sechs oder sieben Jahre alt - hatte aus der Höhle flüchten können.

Die spanische Polizei hatte die Leichen der 39-Jährigen und ihres zehnjährigen Sohnes bei einer großen Suchaktion am Mittwoch in einer abgelegenen Höhle in den Bergen der Urlaubsinsel entdeckt. Eine in der Nähe wohnende Niederländerin, die als Übersetzerin zwischen dem deutschen Kind und den spanischen Polizisten fungiert hatte, berichtete, dass die Familie einen Wanderpfad hinaufgegangen sei, als ob sie einen Bergausflug unternehmen wollte. Der Vater habe gesagt, dass er Ostergeschenke in einer Höhle versteckt habe, „und dann hat er sie dorthin gebracht“, sagte sie vor Fernsehkameras.

Video: Deutsche und Sohn in Höhle auf Teneriffa getötet

Überlebender Bub warf Stein auf Vater und flüchtete
Nach Angaben der Frau sah der Bub, wie sein Vater auf seine Mutter einschlug und dann den Bruder attackierte. „Er warf einen Stein nach seinem Vater und rannte weg, der Vater konnte ihn nicht einholen“, sagte sie. Der Präfekt der Kanaren, Juan Salvador Leon, erklärte, er sei sich sicher, dass es sich um eine „vorsätzliche“ Tat gehandelt habe, dass „er plante, seine Kinder und seine Frau zu täuschen“.

Großeltern kümmern sich um Bub
Spanische Zeitungen berichteten unter Berufung auf Ermittlerkreise, die Frau habe mit ihren Kindern den Vater auf Teneriffa besucht. Der Mann habe sich auf den Kanaren niedergelassen. Das Paar lebte demnach in Trennung. Der überlebende Bub soll nun in die Obhut von Verwandten kommen. Die Großeltern mütterlicherseits werden am Wochenende auf der Insel erwartet. Sie sollen dem Buben beistehen und könnten laut den Behörden auch bei der Aufklärung der Bluttat helfen.

Haftbefehl gegen „unkooperativen“ Vater
Über den Vater wurde am späten Freitagabend Haftbefehl erlassen. Dies habe die zuständige Richterin nach einer mehrstündigen Vernehmung entschieden, bei der sich der 43-Jährige geweigert habe, mit den Behörden zu kooperieren, berichteten spanische Medien. Dem Deutschen würden Mord oder Totschlag sowie versuchter Mord oder versuchter Totschlag vorgeworfen. Die Möglichkeit, auf Kaution aus dem Gefängnis entlassen zu werden, gebe es für den Verdächtigen nicht.

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