Karies

Zug um Zug zu kranken Zähnen

Gesund
28.04.2019 06:08

Risiko für Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Karies sowie Verlust der Kauwerkzeuge ist bei Rauchern um das Fünffache erhöht. Verzichten Sie auf Zigaretten!

Haben Raucher häufiger Karies? Ja, je mehr Glimmstängel inhaliert werden, desto höher die Gefahr für Zahnerkrankungen. Die typischen Verfärbungen zusammen mit geschwächter Abwehr bedingen eine verstärkte Anlagerung von Belägen und damit eine erhöhte Anfälligkeit für Karies. Betroffene reagieren besonders empfindlich auf kalte oder heiße Nahrung und haben häufig mit unangenehmen Eiteransammlungen im Bereich der Zähne zu kämpfen, die durch das Qualmen noch gefördert werden. Was für eine Rolle der Zahnarzt bei der Beratung spielen kann und welche Risiken der Griff zur Zigarette für die Gesundheit des Gebisses mit sich bringt, erklärt Dr. Alexander Nidetzky, Zahnarzt aus Wien.

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die qualmen, ist in Österreich im Europavergleich immer noch hoch. Sprechen Sie Ihre Patienten aktiv darauf an?
Auf jeden Fall. Ob jemand Raucher ist, merkt man in den meisten Fällen gleich am Geruch, der sich in Kleidung, Haaren oder Fingern festsetzt. Die Zähne weisen eine deutliche Verfärbung auf, auch Zunge und Gaumen haben einen typischen Belag, der sich umso kräftiger bildet, je stärker geraucht wird. Ich versuche, den Patienten in der zahnärztlichen Beratung auch zu vermitteln, dass sich Rauchen nicht nur auf die Zahngesundheit, sondern auf den gesamten Körper negativ auswirkt.

Welche Erkrankungen im Mund- und Rachenraum sind charakteristisch?
Raucher haben ein erhöhtes Risiko für Zahnfleischentzündungen, die dann in den meisten Fällen auch schwerer verlaufen und schwieriger behandelbar sind als bei Nichtrauchern. Der Grund: Die Immunabwehr ist geschwächt, sodass sich Bakterien rascher vermehren und einmal vorhandene Entzündungen schlechter abheilen. Ein erstes Anzeichen für eine Gingivitis ist Zahnfleischbluten. Da aber bei Rauchern der Gehalt an Kohlenmonoxid im Blut die Aufnahme von Sauerstoff erschwert, kommt es zu einer verzögerten Blutungsneigung. Bei Qualmern zeigt sich das Zahnfleisch schlecht durchblutet und deshalb eher grau verfärbt. Diese Anzeichen werden oft erst zu spät bemerkt. In 10-15 Prozent der Fälle geht die Gingivitis im Laufe der Zeit in eine Parodontitis über, bei der nicht nur das Zahnfleisch, sondern der gesamte Kauapparat von der Entzündung betroffen ist. Dies führt zum Verlust der Beißerchen.

Können Verfärbungen wieder rückgängig gemacht werden?
Durch professionelle Reinigung und Bleaching im Bereich der Frontzähne ist das schon möglich. Sind die Oberflächen aber aufgeraut und rauchen die Patienten weiter, bleiben die Beläge noch einfacher haften, und die Verfärbung nimmt mit der Zeit immer mehr zu. Deshalb bedarf es hier dringend der genauen Aufklärung der Betroffenen, dass mit diesen Maßnahmen die Ursache nicht beseitigt ist.

Karin Rohrer-Schausberger, Kronen Zeitung

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