krone.at Logo
camera_altKreuz aus Kot, BrändeFeuer in KartonfabrikBei RAF-Camora-KonzertVon Gruppe attackiertTrump will abziehen
Nachrichten > Welt
26.04.2019 11:58

Kreuz aus Kot, Brände

Pro Tag drei Kirchenschändungen in Frankreich

  • (Bild: youtube.com, stock.adobe.com, krone.at-Grafik)

1063 Akte der Verwüstung hat es im Jahr 2018 in französischen Kirchen oder auf Friedhöfen gegeben. Es wurden Hostienschreine aufgebrochen, Statuen umgeworfen, Kreuze zerbrochen und auch Brände gelegt. Jugendliche urinierten hinter den Altar und schäumten mit Feuerlöschern Kirchenbänke ein. Und in einem besonders abscheulichen Vandalenakt schmierten Unbekannte mit Kot ein Kreuz an die Wand und drückten geweihte Hostien in die Exkremente. Ein französischer Pfarrer, der aus Kamerun stammt, ist fassungslos: „Wir leben in einer Gesellschaft, die das Christentum abgeschafft hat.“

Artikel teilen
Kommentare
0

Derartige Schändungen von Gotterhäusern kämen „immer öfter“ vor, sagte der Pfarrer, der seit 20 Jahren im Elsass in Frankreich lebt, der Zeitung „Die Welt“, „aber es wird kaum darüber gesprochen“. In seiner Kirche in Reichstett seien Satanssymbole an die Außenwand geschmiert und ein Kirchenfenster eingeschlagen worden.

„Antisemitismus, Rassismus und Christianophobie in der Region“
Der Bischofsvikar von Straßburg, Didier Muntzinger, spricht laut „Vatican News“, dem Nachrichtenportal des Vatikan und seit Dezember 2017 Nachfolger des Auslandsdiensts Radio Vatikan, von „Antisemitismus, Rassismus und Christianophobie“ in der Region. Auf einem jüdischen Friedhof von Quatzenheim richteten Unbekannte große Schäden an, wie er sagte. Auch Hakenkreuze seien hingeschmiert worden. Das löse bei den Gläubigen Traumata aus. Auch in der südfranzösischen Gemeinde Saint-Julien-de-Cassagnas wüteten Vandalen auf einem Friedhof.

„Die Jugendlichen haben sich ausgetobt wie auf einem Spielplatz“
Muntzinger schilderte gegenüber „Vatican News“ auch, dass Schüler in seiner Kirche Saint-Louis zunächst geraucht und hinter den Altar uriniert und eine Statue umgeworfen hätten. Anschließend hätten sie Wachs auf dem Sandsteinboden vergossen und mit dem Inhalt von Feuerlöschern die Kirchenbänke eingeschäumt. Der Bischofsvikar meinte, dass die Jugendlichen weder gewusst hätten, was ein Altar sei, noch, worum es sich bei Hostien bzw. einem Hostienschrein, einem Tabernakel, handelt. „Sie haben sich ausgetobt wie auf einem Spielplatz.“ Fünf Teenager im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren gestanden die Zerstörungen.

Suche nach Tätern meistens erfolglos
Meist ist es unmöglich, die Täter zu finden. Oft gibt es keine Zeugen, Kirchen stehen rund um die Uhr den Gläubigen offen, Überwachungskameras sind eine Seltenheit. Manchmal stecken Teenager, die nicht genau wissen, was sie da anrichten, hinter den Vandalenakten - wie in der Kathedrale von Saint-Alaoin in Lavaur im Südwesten Frankreichs, als zwei Jugendliche während einer Mutprobe durch eine umgestürzte Kerze den Altar in Brand setzten. Sie baten laut „Vatican News“ um Entschuldigung. Und in Saint-Sulpice, einer der größten Kirchen in Paris, entstand das Feuer im März vermutlich, weil Obdachlose dort ihre Kleider verbrannten.

Meistens geschehen die Zerstörungen mit voller Absicht
Doch in den meisten Fällen geschehen die Verwüstungen mit voller Absicht - wie eben das mit Kot an die Wand geschmierte Kreuz in der Kirche Notre-Dame-des-Enfants in Nimes. Allerdings: Auch bei dem verheerenden Feuer in Notre Dame in Paris sowie dem Brand in Saint-Sulpice glauben viele an Anschläge auf das Christentum, wie zahlreiche ähnlich lautende Tweets zeigen.

„Wachsende Feindseligkeit in Frankreich gegen die Kirche und ihre Symbole“
„Ich denke, es gibt eine wachsende Feindseligkeit in Frankreich gegen die Kirche und ihre Symbole. Sie scheint sich gegen das Christentum und die Symbole der Christenheit insgesamt zu richten“, zitiert das Magazin „Newsweek“ Ellen Fantini, die Geschäftsführerin der Beobachtungsstelle gegen Intoleranz und Diskriminierung von Christen in Europa.

 krone.at
krone.at
Kim Jong Un (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Absage an USA
Nordkorea: „Atom-Abrüstung vom Tisch“
Umarmung zwischen US-Botschafter Edward T. McMullen und dem freigelassenen US-Bürger Xiyue Wang auf dem Flughafen von Bern (Bild: APA/AFP/US State Department/HO)
Trump dankt und lobt
Iran und USA tauschten Gefangene aus
(Bild: AP)
Krise in Libyen
UNO-Gesandter warnt vor neuer Flüchtlingswelle
(Bild: AFT, twitter.com, krone.at-Grafik)
„Polizei nahm uns mit“
Tischtennisspieler in Flüchtlingslager gesteckt
Israels Außenminister Israel Katz (Bild: Associated Press)
Wegen Atomwaffen
Israel sieht Bombardierung des Iran als Option
Ähnliche Themen:
FrankreichKamerun
Vatikan
Brand
Top-3
(der letzten 72 Stunden)

Gelesen

Kommentiert
1
Adabei
Kandidatin blamierte sich bei 100-Euro-Frage
265.153 mal gelesen
Günther Jauch mit Lena Kotucha aus Bedburg-Hau
 (Bild: TVNOW / Frank Hempel)
2
Wintersport
Nächste Hiobsbotschaft! ÖSV-Dame schwer verletzt
173.346 mal gelesen
(Bild: GEPA)
3
Gewinnspiele
Die täglichen Gewinner vom „Krone“-Adventkalender
163.046 mal gelesen
(Bild: AdobeStock, Kronen Zeitung, krone.at-Grafik)
1
Politik
Strache traf im Ibiza-Video genannte Unternehmer
822 mal kommentiert
Heinz-Christian Strache (Bild: APA/Helmut Fohringer)
2
Sport-Mix
Tischtennisspieler in Flüchtlingslager gesteckt
717 mal kommentiert
(Bild: AFT, twitter.com, krone.at-Grafik)
3
Österreich
Schlagzahl erhöht: Türkis-Grün nächste Woche fix?
704 mal kommentiert
(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).

Newsletter
Wien
Eingeloggt als
Profil-Verwaltung
Desktop Version Werbung Impressum
Datenschutz Offenlegung Print
Das Logo der Kronen Zeitung
oder
account_circle
lockvisibility
Sie haben noch kein Konto?
oder
email
account_circle
lockvisibility
lockvisibility
Sie haben schon ein Konto?
Passwort zurücksetzen
account_circle
Zurück zur
Neues Passwort festlegen
lockvisibility
lockvisibility

Um Ihre Registrierung abzuschließen, wählen Sie bitte einen Benutzernamen!

account_circle
account_circle
lockvisibility
Nachrichten aus meinem Bundesland
Um unsere Leser näher an den Ort des Geschehens zu bringen, rücken wir regionale Inhalte noch weiter in den Vordergrund. Durch die Angabe Ihres Bundeslands geben Sie uns die Möglichkeit, Ihr Leseerlebnis nachhaltig zu steigern und Sie mit lokalen Nachrichten zu versorgen.
Bundesland auswählen:
krone.at Logo

Wir benötigen Ihr Einverständnis, um Ihnen auch weiterhin vollen Zugriff auf unser Angebot zu ermöglichen.

Darstellung externer Inhalte

Um Ihnen redaktionelle Inhalte detailliert und umfangreich aufzubereiten und so Ihr Leseerlebnis zu verbessern, nutzen wir Beiträge aus sozialen Netzwerken (z. B. Facebook) und anderen Applikationen (z. B. Google Maps).

Darstellung personalisierter Inhalte

Durch die Nutzung von Cookies, JavaScript und ähnlichen Technologien haben wir mit unseren qualifizierten Partnern die Möglichkeit, Ihnen personalisierte Werbung zu zeigen.

Sollten Sie die Verarbeitung Ihrer Daten reduzieren wollen, können Sie uns auch als ePaper oder Printausgabe lesen. Weiter zum Abo-Shop.

Nähere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzinformation und den Cookie-Informationen.