Mit Remis getrennt

“Rote” Austria gibt Sieg gegen Red Bull aus der Hand

Wien
21.03.2010 17:43
Meister Salzburg hat im Titelrennen der tipp3-Fußball-Bundesliga den Abstand auf die schärfsten Verfolger gehalten. Der Titelverteidiger holte mit einem 1:1 (0:1) gegen die Wiener Austria im Sonntagspiel der 25. Runde einen Zähler und bleibt damit sechs Punkte vor Rapid. Die viertplatzierte Austria scheint mit weiter neun Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter schon aus dem Rennen um die Meisterschaft.

Der später verletzt ausgeschiedene Roland Linz brachte die Austria vor 9.058 Zuschauern in der 21. Minute voran und vergab vom Elfmeterpunkt (29.) auch noch die mögliche Vorentscheidung. Salzburg stemmte sich lange Zeit erfolglos gegen die Niederlage, der eingewechselte Alexander Zickler (81.) erzielte in der Schlussphase aber doch noch den Ausgleich.

Die nach drei Pflichtspiel-Niederlagen in Serie nicht nur personell angeschlagene Austria hätte bereits nach einer halben Stunde alles klar machen können. Nach 20 wenig anregenden Minuten im Horr-Stadion brachte Linz die für die Aids-Kampagne (RED) ihres Ausrüsters in rot angetretenen Violetten in Front. Nach einem Dragovic-Freistoß und Kopfballvorlage von Hattenberger traf der Stürmer volley mit dem Rücken zum Tor. Für die Austria war es der erste Treffer nach 352 torlosen Minuten in Meisterschaft und Cup.

Linz verletzt sich beim Elfer-Schuss
Linz stand auch acht Minuten später mitten im Geschehen. Nach einer Attacke am Ex-Teamstürmer im Strafraum von Opdam entschied Schiedsrichter Schörgenhofer berechtigterweise auf Strafstoß. Der Gefoulte trat in Abwesenheit des gesperrten Regisseurs Acimovic selbst an, scheiterte mit einem schwach geschossenen Elfer aber an Salzburg-Kapitän Gustafsson. Zu allem Überdruss verletzte sich Austrias gefährlichster Torjäger auch noch in dieser verunglückten Aktion und musste mit einer Oberschenkelblessur vom Platz.

Salzburg wachte unter der Beobachtung von Teamchef Dietmar Constantini erst nach der zweiten Schrecksekunde auf. Der mit der fünften Gelben Karte verwarnte und damit gegen Sturm Graz gesperrte Janko setzte einen Kopfball knapp daneben (35.), Wallner verzog von der Strafraumgrenze (44.). Kein Schuss aufs Gehäuse des jungen Austria-Schlussmanns Lindner mit Pausenpfiff verdeutlichte die Ungefährlichkeit der seit über drei Jahren in Wien-Favoriten erfolglosen Salzburger.

Zickler schlägt kurz vor Schluss zu
Der (noch) regierende Cupsieger hatte auch nach der Pause zunächst wenig Probleme, den Vorsprung zu verteidigen. Trainer Huub Stevens belebte zwar die Offensive mit den frischen Kräften Tchoyi, Zickler und Cziommer, Wirkung zeigte dies aber nicht. Janko blieb als Solo-Spitze weitgehend isoliert, aus dem Mittelfeld kamen über die Flanken kaum Impulse. Erst eine Viertelstunde vor Schluss tauchte Cziommer gefährlich vor dem Tor der immer defensiver agierenden Austria auf.

Belohnt wurden die zunehmend massiver anlaufenden Mozartstädter in der 81. Minute. Nach gefühlvollem Pass von Leitgeb tauchte Zickler allein vor Lindner auf und bezwang diesen zum Ausgleich. Aufgrund des Spielverlaufs nicht unverdient, zogen sich die Hausherren, bei denen auch Standfest mit einer Oberschenkelblessur verletzt ausschied, doch zu weit zurück. Die Riesenchance auf den Sieg fanden dennoch die Violetten vor: Diabang machte zunächst alles richtig, allein der Abschluss war verbesserungswürdig (88.).

Die Meinungen zum Spiel
Karl Daxbacher (Austria-Trainer): "Meine Mannschaft hat eine sehr gute Leistung geboten, aber wir sind nicht belohnt worden mit einem Sieg. Der Elfmeter war nicht der Knackpunkt, vielleicht hätte Salzburg dann schon früher auf totale Offensive umgeschaltet. Am heutigen Tag hat uns Salzburg nicht wirklich unter Druck setzen können. Daher ist eigentlich mit einer einzigen Torchance von Salzburg das Unentschieden herausgekommen. Gegen eine Mannschaft wie Salzburg ist es leichter, offensiv zu spielen, weil auch sie versuchen, in den Angriff zu kommen und nicht nur hinten zu mauern."

Zlatko Junuzovic (Austria-Mittelfeldspieler): "Das ist bitter. Wir hätten das zweite Tor machen und damit den Sack zumachen müssen. Salzburg hat seine wenigen Chancen genützt, das zeichnet eine Spitzenmannschaft eben aus."

Huub Stevens (Salzburg-Trainer): "Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, mit dem Spiel nicht. Es waren schwierige Bedingungen, mit dem rutschigen Untergrund hatten meine Spieler Probleme. Wir sind ein paar Mal über die Seite durchgekommen, aber der End-Pass muss ankommen. Die Spieler haben in der zweiten Spielhälfte Moral gezeigt, da kann ich nicht unzufrieden sein. Bis zur letzten Runde wird das eng bleiben. Wenn wir in einem schweren Auswärtsspiel ein Unentschieden holen, darf man nicht unzufrieden sein."

Alexander Zickler (Salzburg-Torschütze): "Ich habe fest an den Ausgleich geglaubt. Man hat gesehen, dass die Austria mutig nach vorne gespielt und alles probiert hat. Uns hat in der ersten Hälfte die Aggressivität gefehlt, da ist es schwierig, Druck aufzubauen." Zum von Gustafsson gehaltenen Elfmeter: "Er hat einen super Instinkt und eine gute Nase."

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