Mordfall James Byrd

Schwarzen zu Tode geschleift: Rassist hingerichtet

Ausland
25.04.2019 09:49

In den USA ist ein wegen der brutalen Ermordung eines Schwarzen zum Tode verurteilter Rassist hingerichtet worden. John William King wurde am Mittwoch im Gefängnis von Huntsville im US-Bundesstaat Texas mit einer Giftspritze getötet, wie die Behörden mitteilten. Der 44-Jährige hatte 1998 gemeinsam mit zwei Komplizen einen Schwarzen an ein Auto gebunden und zu Tode geschleift.

Der Fall des 49-jährigen James Byrd hatte die USA schwer erschüttert und an die Lynchmorde in der Zeit der Rassentrennung erinnert. King und zwei weitere Männer hatten den Anhalter entführt, zusammengeschlagen und schließlich an ihren Pickup gebunden. Dann fuhren sie durch die Gegend und schleiften Byrd hinter sich her.

Ein Pathologe sagte während des Prozesses aus, Byrd habe extreme Schmerzen erlitten und sei erst nach einigen Kilometern Fahrt gestorben, als er gegen ein Betonrohr geschleudert wurde, das seinen Kopf vom Körper abtrennte. Der Leichnam wurde vor einer Kirche einer afroamerikanischen Gemeinde in der texanischen Kleinstadt Jasper gefunden.

Mitglied einer rassistischen Vereinigung
King wurde 1999 zum Tode verurteilt. Er gehörte den „Confederate Knights of America“ an - einer rassistischen Vereinigung, die dem Ku-Klux-Klan nahesteht. Mehrere Versuche seiner Anwälte, den Prozess neu aufzurollen oder die Hinrichtung zu verschieben, scheiterten. Einer von Kings Mittätern war bereits 2011 hingerichtet worden, ein zweiter sitzt eine lebenslange Gefängnisstrafe ab.

Verbrechen als Grundlage für neues Gesetz
Bei vielen Amerikanern hatte das Verbrechen Erinnerungen an Lynchjustiz und jahrzehntelang gesellschaftlich akzeptierten Rassismus wachgerufen. Rund zehn Jahre später nahm der damalige US-Präsident Barack Obama den Fall zum Anlass für ein neues Gesetz gegen Hassverbrechen, das unter anderem Byrds Namen trägt.

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