"Aktion scharf"

Autodieb auf der Flucht – Fahndung mittels Polizei-Heli

Burgenland
20.03.2010 17:33
Hunderte Beamte haben am Freitagabend auf heimischen Hauptverkehrsrouten Richtung Osteuropa "auffällige" Fahrzeuge sowie deren Lenker auf Diebstahl, Drogenbesitz und illegale Migration überprüft. Bei der Aktion, die sich über die Bundesländer Wien, Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Kärnten ersteckte, ging der Polizei auch ein mutmaßlicher Autodieb ins Netz (siehe Video). Die "Krone" war bei der professionellen Verbrecherjagd live dabei...

Knatternd hob der Polizei-Helikopter vom Stützpunkt in der Meidlinger Polizeikaserne (Niederösterreich) ab. Minuten später schwebte der Hubschrauber über einer Wiener Autobahnauffahrt und bot der Bodentruppe Unterstützung aus der Luft. Mit Argusaugen beobachtete die Besatzung das Lichterband einer stehenden Autoschlange hinter dem blinkenden Blaulichtgewitter.

Weitere Bilder der "Aktion scharf" siehe Infobox!

Via Funk standen die Flug-Polizisten mit ihren Kollegen an der Straßensperre in Kontakt. Sie sind angespannt - und auf alles vorbereitet! Denn schon öfters haben steckbrieflich gesuchte Schwerverbrecher Straßensperren im Höllentempo durchbrochen oder sich den Weg mit Salven freigeschossen.

Bei dieser sowie bei allen Razzien an neuralgischen Verkehrsadern kontrollierten Beamte der "SOKO-Ost" Fahrzeuge: Gefahndet wurde nach Autodieben, Einbrechern und Schleppern.

"Größtes Planquadrat der Zweiten Republik"
Mit einer Armada von 600 Polizisten wurde im Zuge der erstmals fünf Bundesländer umfassenden "Aktion scharf" die Ostgrenze 24 Stunden lang dichtgemacht. Der Fahndungsring des "größten Planquadrats der 2. Republik" umfasste Ostösterreich (Wien, Niederösterreich, Burgenland) sowie den Grenzbereich Steiermark-Kärnten. Damit reagierte das Innenministerium auf den Hilferuf von 76 Prozent der Bürger (IMAS-Umfrage), die eine Absicherung der Grenzen gegen Ostbanden fordern.

"Wien ist nach wie vor die Drehscheibe der Ostbanden. Wir treten an den neuralgischen Punkten gegen das Verbrechen an, um es den Kriminellen so ungemütlich wie möglich zu machen", brachte SOKO-Sprecher Michael Takacs die Taktik auf den Punkt.

Alarm in der Flugzentrale
Während der Heli versorgt wurde, bespricht Polizei-Pilot Wolfgang W. (48) mit seiner Crew den aktuellen Lageplan. Plötzlich blinkten alle Lichter: "Alarmstufe Rot!" Via Funk forderte eine Zivilstreife Luftunterstützung an: "Auf einem Parkplatz der Südautobahn beim Triestingtal (Niederösterreich) hat ein Verdächtiger unsere Sperre durchbrochen!"

krone.tv: Das Video von der Fahndung aus der Luft

Die Polizisten vor Ort waren dem mutmaßlichen Autodieb dicht auf den Fersen - doch der Verdächtige sprang bei einem Bahnübergang aus dem gestohlenen Wagen und tauchte im Schutz der Nacht in einem Wald unter. Um 22.37 Uhr - zwei Minuten nach dem Alarm - hob die "Geheimwaffe" des Innenministeriums ab. Denn die Fünf-Millionen-Euro-Maschine (ein Eurofighter kostet übrigens 114 Millionen) ist mit einem speziellen Nachtsicht-Gerät ausgerüstet. Dank dieses Infrarot-Systems können Fahnder aus der Luft Wärmebilder aufzeichnen. Somit steht einer punktgenauen Zielfahndung auch beim Nachteinsatz nichts im Wege.

"Luft-Kavallerie" ortet Verdächtigen
"Kollegen, leuchtet uns bitte das Gebiet rund um den Feldweg aus", lautete dann auch der erste Funkspruch an die "Luft-Kavallerie". Während der Helikopter mit dem Scheinwerfer den Weg erhellte, entdeckte ein Flug-Polizist den Gesuchten, der im Dunkeln unterzutauchen versuchte. "Achtung an alle! Der Verdächtige versteckt sich bei der Straßenwalze", so die Funkwarnung. Dann ging es Schlag auf Schlag.

Der Autodieb gab sein Katz-und-Maus-Spiel auf. Er stellte sich mit erhobenen Händen. Sekunden später klickten die Handschellen. Nur 27 Minuten nach dem Start ist die Aktion positiv beendet. Natürlich nur ein Einzelfall, aber ein hautnah miterlebter Fahndungserfolg, der im Licht der Öffentlichkeit klar aufzeigt, wie professionelle Verbrecherjagd funktionieren kann.

von Christoph Matzl (Kronen Zeitung) und bgld.krone.at

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