Schwere Vorwürfe

Kinder in Waschraum gesperrt – Behörde ermittelt

Wien
24.04.2019 07:23

Schwere Vorwürfe werden gegen zwei Mitarbeiterinnen eines Betriebskindergartens im Wiener Bezirk Meidling erhoben. Die beiden Pädagoginnen sollen mehrere Kleinkinder in den Waschraum „geschickt“ bzw. „gesperrt“ haben. Nun laufen Ermittlungen seitens der Behörden.

Die Mutter eines betroffenen Kleinkindes hatte den Stein ins Rollen gebracht. Das 22 Monate alte Kind sei laut Angaben der Frau gegenüber der „Presse“ „allein in einen Waschraum geschickt - oder sogar gesperrt - worden“. Geschehen sei der Vorfall in einem vom Verein Kiwi („Kinder in Wien“, Anm.) betreuten Betriebskindergarten.

„Emotionale Ausnahmesituation“
In der Folge wurde festgestellt, dass das Kind nicht das einzige betroffene derartiger Maßnahmen war. Wie
Kiwi-Geschäftsführer Thomas-Peter Siegl bestätigte, hätten Kinder aus insgesamt acht Familien, ein bis sechs Jahre alt, Derartiges erlebt. Die Pädagoginnen hätten, wie Siegl gegenüber Medien ausführte, „in einer emotionalen Ausnahmesituation im Einzelfall Kinder in den Waschraum geschickt“. Blickkontakt mit den Kindern in dem Raum habe zwar durch die offene Tür bestanden, so Siegl, „um ein pädagogisches Fehlverhalten hat es sich trotzdem gehandelt“.

Sofort wurden daraufhin die Konsequenzen gezogen und die beiden Pädagoginnen entlassen. Bis zu diesem Zeitpunkt seien die Mitarbeiterinnen „nie negativ aufgefallen“. Überdies wandte sich die Einrichtung selbst an die Wiener Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) und meldete den Vorfall.

Psychologische Betreuung, Maßnahmenkatalog
Derzeit werden seitens der MA 11 Personal, Eltern und Zeugen rund um die Vorfälle befragt, heißt es seitens deren Sprecherin Herta Staffa. Mit einem Abschluss der Ermittlungen wird Anfang Mai gerechnet, auch sollen die Erkenntnisse in einen „Maßnahmenkatalog für den Kindergartenbetreiber“ einfließen. Auch psychologische Betreuung für die Betroffenen wurde bereitgestellt und in fünf Fällen in Anspruch genommen. Das Personal sei laut Siegl außerdem sensibilisiert worden. „Kiwi wird alles tun, um transparent zu sein“, betonte der Geschäftsführer gegenüber dem „Kurier“.

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