MIt SEIS-Instrument

Forscher messen zum ersten Mal „Marsbeben“

Wissenschaft
23.04.2019 20:52

Französische Forscher haben vermutlich zum ersten Mal eine Erschütterung an der Oberfläche des Roten Planeten gemessen. Dabei könnte es sich nach Angaben der französischen Raumfahrtagentur CNES vom Dienstag möglicherweise um ein leichtes „Marsbeben“ handeln.

Seit Ende vergangenen Jahres ist die sogenannte SEIS-Sonde (SEIS steht für Seismic Experiment for Interior Structure; Anm.) auf dem Mars aktiv. Das halbkugelförmige Gerät misst Vibrationen an der Oberfläche, die von seismischer Aktivität, aber auch von Umwelteinflüssen herrühren können. Die CNES-Experten gehen davon aus, dass die nun aufgezeichnete Bewegung ein Beben sein könnte.

„Wir haben seit Monaten auf unser erstes Marsbeben gewartet“, sagte Philippe Lognonne vom Pariser Institut de Physique du Globe (Institut für Erdphysik). „Es ist großartig, endlich ein Zeichen zu haben, dass es auf dem Mars noch seismische Aktivität gibt.“

„Die Geburt einer neuen Disziplin“
NASA-Wissenschaftler Bruce Banerdt sagte, die aufgezeichnete Erschütterung bedeute „die Geburt einer neuen (Forschungs-)Disziplin: der Mars-Seismologie“. Zunächst müssen die Forscher allerdings noch herausfinden, ob die gemessene Erschütterung tatsächlich aus dem Inneren des Mars kam und nicht beispielsweise durch Wind verursacht wurde.

Die Mars-Sonde „InSight“ hat das Messinstrument wenige Tage vor Weihnachten auf der Oberfläche des Roten Planeten platziert. Der Roboterarm des Landers habe das Gerät etwa 1,6 Meter von der Sonde entfernt abgesetzt, teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA auf ihrer Website mit.

Ende November auf dem Mars gelandet
„InSight“ war am 5. Mai 2018 von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien aus an Bord einer „Atlas V“-Rakete seine rund 485 Millionen Kilometer lange Reise zum Roten Planeten angetreten und am 26. November auf dem Mars gelandet. Der Start des Landers war ursprünglich bereits für 2016 geplant gewesen, wegen eines undichten Forschungsinstruments musste er jedoch um zwei Jahre verschoben werden.

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