30 Jahre GameBoy

So revolutionierte Nintendos Klotz mobiles Gaming

Spiele
24.04.2019 06:31

Spiele auf dem Smartphone gehören heute zum Alltag - vor 30 Jahren sah das noch ganz anders aus. Erst Nintendos mobile Spielkonsole GameBoy - aus heutiger Sicht ein klobiger Klotz mit lachhaften technischen Daten - revolutionierte das Gaming und holte Videospiele aus den Spielhallen heraus.

Der japanische Spielehersteller erreichte mit dem GameBoy nicht nur Kinder, sondern - dank Spielen wie „Tetris“ - auch Erwachsene. Über mehrere Generationen hinweg wurden fast 120 Millionen Geräte verkauft. Der GameBoy war nicht die einzige Mobil-Konsole auf dem Markt. Auch starke Konkurrenten wie Sega mit seinem GameGear und Atari mit dessen Lynx brachten eigene Geräte heraus. Doch der GameBoy gewann - unter anderem, weil Nintendo so schlau war, seine Ambitionen zu zügeln und den damaligen Stand der Technik nicht auszureizen.

Der LCD-Bildschirm war schwarz-weiß statt farbig und hatte keine Hintergrundbeleuchtung. Im Dunklen spielen konnte man damit also nicht. Die Auflösung lag lediglich bei 160 mal 144 Pixeln. Zum Vergleich: Jedes einzelne App-Symbol auf dem Display eines heutigen iPhone wird mit 180 mal 180 Pixeln angezeigt. Die Einschränkungen sorgten aber zur Freude der Nutzer für eine lange Batterielaufzeit.

GameBoy-Vorläufer verkaufte sich über 40 Millionen Mal
Vater des GameBoy war Gunpei Yokoi. Er kam bereits in den 1960er-Jahren zu Nintendo und musste sich zunächst mit der Wartung der Spielkarten-Druckmaschinen beschäftigen - das war das traditionelle Kerngeschäft der Firma. Nebenbei dachte sich Gokoi Spielzeug aus. Schon eine seiner ersten Erfindungen - der ausstreckbare Greifarm „Ultra Arm“ - wurde zum Hit. Gokoi stand auch hinter dem Vorläufer des GameBoy - einem kleinen Gerät mit dem Namen Game & Watch, das einfache Spiele enthielt.

Nintendo verkaufte mehr als 40 Millionen Stück davon, Game & Watch hatte aber einen großen Nachteil: Man konnte die Spiele nicht wechseln, sondern sie waren fest einprogrammiert. Der GameBoy mit seinen Wechsel-Kartuschen behob dieses Problem.

Dank „Tetris“ zum Erfolg
Nintendo war klar, dass die Mobil-Konsole ein attraktives Spiel als Zugpferd brauchte - und man fand es hinter dem Eisernen Vorhang. Das von einem Moskauer Programmierer entwickelte „Tetris“, bei dem der Spieler von oben herabfallende Blöcke in verschiedenen Formen schnell einbauen muss, passte perfekt zur Game-Boy-Technik - und taugte auch als unverbindliche Unterhaltung für unterwegs.

Die damals für die Vermarktung zuständigen Sowjet-Bürokraten hatten zwar schon „Tetris“-Lizenzen in den Westen verkauft. Aber Nintendo wurde schnell klar, dass die neue Gerätekategorie der Mobil-Konsolen davon nicht abgedeckt war. In einem abenteuerlichen Verhandlungsmarathon in Moskau sicherten sich die Japaner die Rechte. Die Kinder des „Tetris“-Erfinder Alexej Paschitnow bekamen Nintendo-Konsolen. „Tetris“ war genau das Spiel, das der GameBoy brauchte. Später feierte auf der Plattform unter anderem auch die bis heute erfolgreiche „Pokémon“-Spielereihe Premiere.

VR-GameBoy-Nachfolger floppte
Gokoi erfand für Nintendo Mitte der 90er-Jahre auch eine erste Konsole mit einer VR-Brille. Doch der „Virtual Boy“, bei dem die Brille auf dem Tisch stehen statt wie heute auf dem Kopf getragen werden sollte, floppte. Wohl unter anderem, weil die Optik mit roten LED zu primitiv und anstrengend für die Nutzer war. Gokoi verließ Nintendo, um eine eigene Firma zu gründen - und starb 1997 bei einem Verkehrsunfall.

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