„Krone“ in Sri Lanka

„Polizeipräsenz im ganzen Land massiv verstärkt“

Ausland
22.04.2019 14:11

Das österliche Blutbad auf Sri Lanka dürfte wohl auf das Konto einer radikalen Islamistengruppe gehen. Während die Regierungsstellen, Polizisten und Forensiker an und um die Tatorte intensiv ermitteln, habe sich die angsterfüllte Lage für die Bevölkerung ein wenig entspannt, wie Amila Tufekcic, „Krone“-Reporterin vor Ort, am Tag nach den Anschlägen berichtet. Gleichzeitig sei die Polizeipräsenz im ganzen Land massiv verstärkt worden, zahlreiche Straßensperren behindern das Fortkommen. Ein weiterer Österreicher hofft, dass sich die Situation bis zu seinem Heimflug entspannt haben wird.

Nach der besonders düsteren Stimmung, die die Wiener Reporterin am Tag der Anschläge beschrieb, sieht es „heute schon etwas besser aus“. „Shops, Supermärkte und Restaurants haben wieder geöffnet“, so Tufekcic, die sich derzeit etwas außerhalb der Ballungszentren nahe dem Bergstädtchen Ella aufhält.

„Auch Züge verkehren wieder, Touristen machen Wanderungen“, schildert Tufekcic. Vereinzelt sei auch der erste Schrecken aus den Gesichtern der Einheimischen gewichen. Der Schockzustand halte aber weiterhin an. „Die Stimmung ist wirklich sehr gedämpft“, stellt Tufekcic fest.

Polizeipräsenz massiv erhöht
In allen Landesteilen sei nach dem Terroranschlag die Polizeipräsenz massiv erhöht worden, bemerkt die Wiener Reporterin, die exklusiv für die „Krone“ aus der Krisenregion berichtet. „Während ich vor dem Terrorakt nur einen Polizisten gesehen hatte, waren es heute sicher schon zwölf“, so Tufekcic.

„Etliche Straßensperren errichtet"
Nachdem die Ausgangssperre gelockert wurde, durften die Reisenden auch wieder die Hotels verlassen. „Wir haben uns einen Fahrer bestellt, der uns zurück in den Süden bringen soll - allerdings wurden offenbar landesweit etliche Straßensperren errichtet“, zeigt sich die Reporterin besorgt, wie und ob die Reise nun weitergehen kann. Alles verzögere sich, davon sei jedenfalls auszugehen.

„Dümmste Idee wäre es“, jetzt nach Colombo zu fahren
Auf Sri Lanka befinden sich auch noch weitere Österreicher. Einer von ihnen, der 25-jährige David Leidenfrost, absolviert gerade ein Surf-Training im Süden der Insel. Im Gespräch mit der „Krone“ berichtet auch er von der „hohen Anspannung, sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen“. Er sei nervös gewesen, „niemand kannte sich nach den Anschlägen richtig aus“. Eine vorzeitige Heimkehr war für ihn aber kein Thema, „weil es die dümmste Idee gewesen wäre“, jetzt zum Flughafen nach Colombo zu fahren. Sein regulärer Rückflug geht in zwei Wochen. Leidenfrost hofft, dass sich die Lage bis dahin beruhigt hat.

Social-Media-Plattformen weiter offline
Weiterhin außer Funktion seien die meisten Kommunikationsmittel. „Social Media funktioniert immer noch nicht“, berichtet die „Krone“-Reporterin. Sie fürchtet, dass diese auch weiterhin gesperrt bleiben, „bis Gewissheit besteht, wer hinter den Anschlägen steckt“.

Milliardärskinder bei Anschlägen getötet
Bei insgesamt acht Explosionen haben am Ostersonntag fast 300 Menschen den Tod gefunden, rund 500 wurden teils schwer verletzt. Wie am Montag bekannt wurde, befinden sich unter den Opfern des blutigen Terrors gegen Christen auch drei der insgesamt vier Kinder des Mode-Milliardärs Anders Holch Povlsen, dem laut Branchenblatt „Forbes“ reichsten Menschen Dänemarks.

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