Kratos wütet wieder

Finale des Actionspektakels: “God of War III”

Spiele
19.03.2010 16:10
Fast drei Jahre haben die Fans auf die Rückkehr des wohl zornigsten Antihelden der Antike warten müssen, jetzt ist es endlich soweit: Seit Freitag steht der dritte und letzte Teil von Sonys Actionspektakel "God of War" in den Läden, um die Geschichte von Kratos und seinem Kampf gegen die Götter des Olymps zu einem wahrlich fulminanten Ende zu führen. Dabei unterstreicht das Finale der weltweit millionenfach verkauften Serie einmal mehr: Die griechische Mythologie ist nichts für Zimperliche!

Teil drei beginnt genau dort, wo "God of War II" 2007 aufgehört hat: Nachdem Kratos sich seinen Weg durch die Unterwelt gebahnt hat, macht sich der zornige Spartaner auf den Weg zum Olymp, um sich gemeinsam mit den Titanen der gesamten Götterschaft zu stellen. Doch Hochmut kommt bekanntermaßen vor dem Fall und so landet Kratos nur wenige Minuten nach dem spektakulären Spieleinstieg auf dem Rücken von Mutter Gaia wieder ganz unten, im Hades.

Von derlei Rückschlägen unbeeindruckt, wagt Kratos erneut den Aufstieg aus der Unterwelt, wobei sich die Entwickler von Sony Santa Monica auf das alte Erfolgsrezept berufen: jede Menge Action, gepaart mit spektakulären Boss-Kämpfen, reichlich Blut und Quick-Time-Events, knifflige Rätselkost und - ja, auch das darf nicht fehlen - ein wenig nackter Haut. Bevor Kratos sich allerdings mit Aphrodite auf dem Laken räkeln kann, heißt es die Chaosklingen zu wetzen und den Göttern das Fürchten zu lehren.

Das ist durchaus wörtlich zu verstehen, metzelt Kratos auf seinem Rachefeldzug doch Gott um Gott nieder, um sich anschließend ihrer übermenschlichen Fähigkeiten zu bemächtigen. Sonnengott Helios, nach der Zusammenkunft nicht kopf-, dafür aber körperlos, muss fortan etwa als Taschenlampe fungieren, mit der sich versteckte Durchgänge oder Truhen aufspüren lassen, während Götterbote Hermes beide Beine samt Flügelchen einbüßt, um Kratos auf Touren zu bringen und ihn Mauern sowohl in senkrechter als auch waagrechter Richtung entlang sprinten zu lassen.

Schließlich haben die Entwickler dem Tunichtgut auch drei neue Waffen spendiert, von denen sich zwei allerdings als relativ einfallsloser Abklatsch der Chaosklingen entpuppen. Sehr praktisch aber ist, dass sich nun jede Waffe per Tastendruck durchwechseln lässt, wodurch spektakuläre Kombos möglich sind. Neu ist auch, dass jeder Waffe ein bestimmter Zauber zugewiesen ist, sodass augenblicklich ersichtlich ist, welche teuflische Hexerei sich als nächstes entfesseln lässt. Wird die Waffe mit den im Kampf gewonnenen "Orbs" aufgerüstet, wird zudem auch gleich der dazugehörige Zauber stärker.

Doch nicht immer ist brachiale Kampfkunst gefragt. Auch Hirnschmalz ist vonnöten, wenn sich Kratos seinen Weg aus der Unterwelt bahnt und dabei immer wieder mit Rätseln aller Art konfrontiert wird. Besonders sehenswert, weil abstrakt gestaltet sich beispielsweise ein von den optischen Illusionen eines M. C. Escher inspiriertes Wasserfall-Rätsel. Darüber hinaus bedarf es äußerst flinker Reflexe, wenn "God of War III" wie gehabt auf Quick-Time-Events setzt. Welches Knöpfchen wann zu drücken ist, wird neuerdings jedoch nicht direkt im Bild, sondern durch eine Leiste am Bildschirmrand signalisiert.

Glücklicherweise, muss man sagen, denn dadurch bleibt der Blick auf die fast durchwegs kinnladensenkende und in sich absolut stimmige Optik ungetrübt. Auch wenn nicht jeder Schauplatz das hohe Niveau halten kann: Was "God of War III" hier an grafischer Pracht auffährt, ist schlichtweg beeindruckend und verdient, nicht zuletzt dank cineastischer Kameraperspektiven, das Prädikat "sehenswert" - allem voran natürlich die imposanten Boss-Kämpfe, die nur einen Schluss zulassen: Größe zählt eben doch.

Groß sind neben der orchestralen Musikuntermalung samt gelungener Sprachausgabe zu guter Letzt auch der Spielumfang und die Extras. Wer das Spiel durch hat, darf sich an die Herausforderungen des Olymps und schließlich in die Arena wagen. Zahlreiche Making-of- und Behind-the-Scenes-Videos bieten weitere Stunden an Unterhaltung.

Fazit: Wirklich viel verändert haben die Entwickler von Sony Santa Monica nicht. Wozu auch? "God of War III" ist ebenso großartig und unterhaltsam wie seine Vorgänger geworden. Letzten Endes ist es der spannende Mix aus vielen bekannten Gameplay-Zutaten und einer famosen Präsentation, der Kratos' letztes Abenteuer so fesselnd macht. Der Fairness halber sei allerdings gesagt, dass die Konkurrenz in der Zwischenzeit nicht untätig war und mit "Bayonetta" und "Dante's Inferno" aktuell zwei durchaus ebenbürtige Genre-Vertreter in den Regalen stehen.

Plattform: PS3
Publisher: Sony
krone.at-Wertung: 9/10

von Sebastian Räuchle

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