"The Long Way Home"

Die Donots zeigen sich offen für Experimente

Musik
19.03.2010 14:09
Lange sind sie schon dabei, die Donots. Und wenn die sympathischen Spaßpunks aus der westfälischen Metropole Ibbenbüren eines schon immer konnten, dann war das, gute Stimmung zu verbreiten. Das hat sich auch auf "The Long Way Home" nicht geändert. Allerdings setzen sie mittlerweile nicht mehr auf Funpunk-Hymnen, sondern wagen Experimente en masse.
(Bild: kmm)

Die Weiterentwicklung der Donots ist also offenbar noch nicht abgeschlossen. Bereits auf ihrem letzten Album "Coma Chameleon" hatten die fünf Jungs sich ja bereits von ihrer bewährten Punkrock-Formel wegbewegt. Dieser "Trend" nimmt auf "The Long Way Home" ungeahnte Ausmaße an: Alternative-Rock, 80er-Jahre New-Wave-Einflüsse, Country bzw. Blue Grass und Folk – alles ist auf dem Album vertreten. Nur den klassischen Punkrock, den gibt es nur mehr selten zu hören.

Der Eingängigkeit der Songs hat das natürlich nicht geschadet: Auf das Keyboard in der ersten Single-Auskopplung "Calling" (siehe Video oben) wären The Killers sicherlich neidisch, "Changes" könnte auch aus der Feder von U2 stammen. Einzig "High and Dry" mit seinem hymnischen Refrain wäre in dieser Form auch auf älteren Donots-Alben aufgetaucht. Was nicht heißen soll, dass der Hörer diese Band nicht mehr erkennen würde. Trotz all der Experimente und der teils bombastischen Orchestrierung ("Parade of One" zum Beispiel) blitzt überall dieser spezielle Sound der Ibbenbürener durch, der sie nun schon seit 16 Jahren begleitet.

Eine Mischung aus Melancholie, gepaart mit dem tiefen Vertrauen, dass doch noch alles gut wird – so lässt sich wohl die Grundstimmung der elf Songs beschreiben. Das zeigt sich in "Forever Ends Today" wie auch in der Uptempo-Mischung aus Country und Punkrock "Dead Man Walking" und ganz besonders im bereits erwähnten "Parade of One". Dem tut auch die üppige Auswahl an für diese Band eher untypischen Instrumenten keinen Abbruch, sondern verstärkt ihn vielleicht sogar noch. Violinen, ein Klavier, eine Tuba, ein Kontrabass: Die Liste der Gastspiele ist lang.

Die Donots haben mit "The Long Way Home" ein mutiges Album vorgelegt, mit dem sie sicherlich noch weitere Hörerkreise als bisher erreichen werden. Dafür sorgt alleine schon der sprühende Pop-Appeal der am 26. März erscheinenden Scheibe. Alte Fans der Band könnte genau das natürlich vergraulen, denn es gibt wohl nicht viele Punkrock-Kids, die nebenbei auch auf Country und The Killers stehen. Eines kann man den Donots mit "The Long Way Home" aber sicherlich nicht vorwerfen: Stillstand.

7 von 10 gewagten Experimenten

von Stefan Taferner

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