Die „Krone“ vor Ort

Oster-Messen von Notre Dame werden aufgeteilt

Ausland
21.04.2019 06:00

Notre Dame ist gerade zu Ostern begehrt - besonders bei Katholiken. Deshalb wurde auch die heutige Messe auf drei Kirchen im nahen Umkreis verteilt: Saint Séverin, Saint Eustache - und Saint Sulpice. Der Osterfrieden ist aber in Paris ein frommer Wunsch geblieben, nachdem am Samstag Zehntausende auf die Straße gegangen waren, um sich an den „Gelbwesten“-Protesten zu beteiligen.

In Saint Sulpice, wo Victor Hugo geheiratet hatte, übernahm man bereits die vorösterliche Messe, zu der auch Erzbischof Michel Aupetit und Macron-Gattin Brigitte kamen. „Wir machen das sehr gerne“, so Christophe Mechouk, der das mit 2200 Plätzen laut ihm größte Pariser Gotteshaus leitet. „Klar aber auch: Jede Kirche ist anders und hat ihre eigene Tradition. Wir haben fünf Mitarbeiter, Notre Dame hatte immer zwischen 50 und 60.“

Kein Osterfrieden in Paris
Jedenfalls wolle er Paris und seinen Gästen „friedvolle Ostertage schenken“. Was auf die „Gelbwesten“ nicht zutraf. Am Place de la République, lieferten sich die „Gelbwesten“ am Samstag mit Einsatzkräften harte Scharmützel. Zündeten Mistkübel an, warfen aus der Straße geklopfte Steine und skandierten gegen Präsident Emmanuel Macron.

Konkret gegen seine Sozial- und Steuerpolitik. „Tritt zurück“, forderten sie - auf Schildern steht: „Lieber heute hier als morgen arbeitslos!“ Auch François ist mittendrin. „Jetzt laufen wir seit fünf Monaten auf die Straße. Und Frankreich ist noch immer in der Misere!“, sagt der Pensionist, der mit Kollegen per Bus von Vittel kam. „Diesmal wurden wir schon vor Paris gefilzt.“

Polizei griff hart durch
Die Polizei, die in der Hauptstadt bis zum Samstagabend 14.000 Personen kontrolliert und 180 vorläufig festgenommen hatte, griff hart durch. Sperrte neben den Champs-Élysées und dem Areal vor dem Élysée-Palast auch jenes bei Notre Dame.

Die abgebrannte Kathedrale war den „Gelbwesten“ ein Dorn im Auge. So fand Leader Jérôme Rodrigues: „Macron hätte seine neuen Pläne verkünden müssen - er machte das aber nicht wegen des Feuers. Offenbar bleibt die Welt stehen, wenn in Frankreich etwas brennt.“

Christian Mayerhofer und Alexander Bischofberger-Mahr, Kronen Zeitung/krone.at

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