krone.at Logo
camera_altNach heftiger KritikAttacken mit Messer:Von Auto-RiesenKonzert im OrpheumVolkskultur-Projekt
Bundesländer > Steiermark
21.04.2019 08:00

Nach heftiger Kritik

Steirische LKH werden auf Kunstfehler versichert

  • (Bild: Sepp Pail)

Bei der steirischen Krankenanstaltengesellschaft KAGes, die zuletzt laufend in der Kritik war, bahnt sich ein Paradigmenwechsel an: Die Spitäler sollen jetzt gegen Kunstfehler versichert werden, damit bei menschlichen Tragödien nicht um jeden Euro gefeilscht werden muss. Die Kosten liegen jährlich im zweistelligen Millionenbereich.

Artikel teilen
Kommentare
0

Drei Jahrzehnte gibt es die steirische Spitalsgesellschaft KAGes, so gebeutelt wie dieser Tage hat es sie aber noch nie. Die Patientenombudsfrau schießt aus allen Rohren, kaum ein Tag, an dem nicht menschliche und/oder medizinische Tragödien durch die Medien geistern.

Sieht man von der Herzchirurgie einmal ab, ist es aber gar nicht die medizinische Versorgung, die im Fokus steht, sondern das Schadensmanagement; besser gesagt, wie es betrieben wird. Da wird um jeden Preis gemauert und abgestritten - (Kunst-)Fehler gibt’s nicht. Und wenn ein Gutachten anderes ergibt, wird sofort ein (teures) Gegengutachten eingeholt, das dann „zufällig“ das Gegenteil besagt.

Spießrutenlauf für Betroffene
Schlichtungs- wie Gerichtsverfahren dauern oft Jahre, offenbar in der Hoffnung, dass den Gegnern - Patienten oder Angehörigen - einfach „die Luft ausgeht“. Und selbst dort, wo man sich mithilfe relativ geringer Summen bei der Schlichtungsstelle geeinigt hat, kommt es danach zu einem Spießrutenlauf bis zur Auszahlung.

Völliger Richtungswechsel
Aber jetzt die gute Nachricht: Damit wird bald Schluss sein! Während offiziell noch die Einrichtung eines ärztlichen Beirats für die KAGes-Rechtsabteilung im Raum steht, welche den Juristen die grundsätzliche Richtung - ist tatsächlich etwas falsch gelaufen oder nicht? - vorgibt, wird hinter den Kulissen an einem Paradigmenwechsel gebastelt, der sich gewaschen hat: Steht doch tatsächlich ein Abgehen vom derzeit geltenden „Nicht-Versicherungsprinzip“ der steirischen Krankenanstalten im Raum.

  • Das LKH Graz
    Das LKH Graz
    (Bild: Christian Jauschowetz)

Bisher ist es nämlich so, dass zwar jeder Arzt eine Rechtsschutzversicherung hat, das Unternehmen aber für die finanziellen Folgen nachgewiesener Fehler selbst bezahlen muss. Worin wohl die Wurzel der Unkultur liegt, Fehler bis aufs Letzte abzustreiten.

Entschuldigung wäre Schuldeingeständnis
So berichten Mitarbeiter hinter vorgehaltener Hand, dass ihnen von den Juristen quasi verboten wird, sich für was auch immer zu entschuldigen, da dies als Schuldeingeständnis gewertet werden könnte: „Ist schon möglich, dass das rechtlich so ist, aber es verunmöglicht jeden normalen zwischenmenschlichen Umgang“, lautet die herbe Kritik. „Und das in einem Unternehmen, das ,Menschen helfen Menschen‘ als Motto hat.“

  • (Bild: ©Herrndorff - stock.adobe.com)

Gutes Geschäft für Versicherungen
Damit wäre es wohl vorbei, wenn sich die KAGes künftig - wie andere Spitalsträger - einer Versicherung anvertraut. Und dieser Paradigmenwechsel steht an. Dann wäre die Macht der Rechtsabteilung mit ihren 20 Mitarbeitern gebrochen, müsste ein stark verkleinertes Team neu ausgerichtet werden.

Womit aber wiederum ein Teil der Kosten für die Versicherung abgedeckt werden könnte: Liegen diese doch laut Experten-Schätzungen mit Sicherheit im zweistelligen Millionenbereich - pro Jahr wohlgemerkt! Die Assekuranzen können sich also durchaus die Hände reiben

Gerhard Felbinger
Gerhard Felbinger
(Bild: FF Thondorf)
Nicht weit von daheim
Frontalkollision nahe Graz: Junge Lenkerin starb
Heinz Zöllner vor der Krainerwand im Schattbachgraben (Bild: Kevin Geissler)
Nach Muren-Katastrophe
Bundesheer im Murtal: 13.000 Stunden im Einsatz
(Bild: Ernst Prokop)
In Wettmannstätten
Tragischer Unfall: Steirer stirbt beim Fischen
(Bild: AFP, twitter.com/re:volt Magazin, krone.at-Grafik)
„Terrorverdacht“
Österreichs Behörden ermittelten gegen Zirngast
(Bild: APA/Barbara Gindl (Symbolbild))
71 Verdächtige
Betrügerbande entlarvt: 700.000 Euro Schaden
Top-3
(der letzten 72 Stunden)

Gelesen

Kommentiert
1
Gewinnspiele
Die täglichen Gewinner vom „Krone“-Adventkalender
262.519 mal gelesen
(Bild: AdobeStock, Kronen Zeitung, krone.at-Grafik)
2
Adabei
Nadja Abd el Farrag: Geschockt von Mini-Pension
184.483 mal gelesen
„Naddel“ im April 2019 beim Auftritt in Kruemels Stadl in Paguera auf Mallorca (Bild: azee / Action Press / picturedesk.com)
3
Niederösterreich
Der nächste Frauenmord: 48-Jährige erstochen
139.084 mal gelesen
(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
1
Niederösterreich
Afghane darf bleiben: Massive Kritik von Kickl
1488 mal kommentiert
Empört reagiert FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl auf die Aussetzung der Abschiebung des 22-jährigen Afghanen Ziaulrahman Zaland. (Bild: Zia Zaland, Flüchtlingshilfe Langenlois/Anita Stemberger-Chabek, APA/GEORG HOCHMUTH)
2
Österreich
Paukenschlag: Neuer Zeuge packt gegen Strache aus
1123 mal kommentiert
Heinz-Christian Strache (Bild: APA/HANS PUNZ)
3
Österreich
Probegalopp geschafft: Grüne Freude über Asyl-Pakt
744 mal kommentiert
(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).

Newsletter
Wien
Eingeloggt als
Profil-Verwaltung
Desktop Version Werbung Impressum
Datenschutz Offenlegung Print
Das Logo der Kronen Zeitung
oder
account_circle
lockvisibility
Sie haben noch kein Konto?
oder
email
account_circle
lockvisibility
lockvisibility
Sie haben schon ein Konto?
Passwort zurücksetzen
account_circle
Zurück zur
Neues Passwort festlegen
lockvisibility
lockvisibility

Um Ihre Registrierung abzuschließen, wählen Sie bitte einen Benutzernamen!

account_circle
account_circle
lockvisibility
Nachrichten aus meinem Bundesland
Um unsere Leser näher an den Ort des Geschehens zu bringen, rücken wir regionale Inhalte noch weiter in den Vordergrund. Durch die Angabe Ihres Bundeslands geben Sie uns die Möglichkeit, Ihr Leseerlebnis nachhaltig zu steigern und Sie mit lokalen Nachrichten zu versorgen.
Bundesland auswählen:
krone.at Logo

Wir benötigen Ihr Einverständnis, um Ihnen auch weiterhin vollen Zugriff auf unser Angebot zu ermöglichen.

Darstellung externer Inhalte

Um Ihnen redaktionelle Inhalte detailliert und umfangreich aufzubereiten und so Ihr Leseerlebnis zu verbessern, nutzen wir Beiträge aus sozialen Netzwerken (z. B. Facebook) und anderen Applikationen (z. B. Google Maps).

Darstellung personalisierter Inhalte

Durch die Nutzung von Cookies, JavaScript und ähnlichen Technologien haben wir mit unseren qualifizierten Partnern die Möglichkeit, Ihnen personalisierte Werbung zu zeigen.

Sollten Sie die Verarbeitung Ihrer Daten reduzieren wollen, können Sie uns auch als ePaper oder Printausgabe lesen. Weiter zum Abo-Shop.

Nähere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzinformation und den Cookie-Informationen.