Blutige Tradition

Philippiner ließen sich ans Kreuz nageln

Ausland
19.04.2019 15:19

Eine blutige Tradition stellt das Karfreitagsritual auf den Philippinen dar, bei dem sich jedes Jahr mehrere Menschen ans Kreuz nageln lassen. Heuer nahm neben zehn Männern auch eine Frau an dem Spektakel teil. Auch viele Touristen wurden von dem brutalen Brauch in die Gegend rund um die Stadt San Fernando gelockt.

Acht Zentimeter sind die Nägel lang, die in Hände und Füße getrieben werden. Wer sich nicht ans Kreuz schlagen lassen, aber dennoch geißeln möchte, hat eine Alternative: So peitschten sich weitere Hunderte Männer, die in der sengenden tropischen Hitze schwarze Mäntel und Zweigkronen trugen, bei einer Prozession den Rücken blutig.

Wilfredo Salvador, ein 62-jähriger Fischer, lässt sich jedes Jahr zu Ostern kreuzigen, seit er sich vor 14 Jahren von einem Nervenzusammenbruch erholt hatte. „So lange ich lebe, werde ich nicht damit aufhören“, sagte er am Freitag. Durch das Ritual fühle er sich lebendig.

Katholische Kirche nicht begeistert
Die katholische Kirche auf den Philippinen missbilligt die Selbstgeißelungen und appellierte an die Gläubigen, die Fastenzeit im stillen Gebet zu verbringen. Die extremen Glaubensbekundungen, die jedes Jahr zu Ostern in der Region rund 70 Kilometer nördlich der Hauptstadt Manila stattfinden, sind zu einer Attraktion für Touristen geworden.

Auf den Philippinen leben rund 80 Millionen Katholiken. Fast 80 Prozent der Bevölkerung sind katholisch - eine Folge der 300 Jahre andauernden spanischen Kolonialherrschaft, die Ende des 19. Jahrhunderts endete.

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