Medikamentenabhängig

Aviciis Kampf mit Sucht: „Nahm 20 Pillen am Tag“

Adabei
19.04.2019 14:51

Medikamenten- und Alkoholabhängigkeit, Angstzustände und furchtbare Schmerzen: Star-DJ Avicii hatte vor seinem plötzlichen Tod vor rund einem Jahr schwer zu kämpfen. BBC-Aufnahmen zeigen den Schweden in seiner schwierigsten Zeit.

DJ Avicii, der bürgerlich Tim Bergling hieß, nahm sich 2018 im Alter von nur 28 Jahren im Oman das Leben. Schon vor seinem Suizid hatte der scheue Schwede hart zu kämpfen. Seine Angstzustände versuchte der Chartstürmer mit Alkohol zu betäuben, das wiederum brachte ihn während seiner Australien-Tour 2014 mit einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse ins Spital.

Dort wurde Avicii die Gallenblase entfernt, gegen die Schmerzen verschrieben ihm die Ärzte gegen die Schmerzen eine Reihe an Medikamenten, unter anderem das abhängig machende Opiat Percocet. 

„Es ist wie Heroin“
Denn gegen den Rat seiner behandelnden Ärzte habe sich der Schwede kurz nach der OP entlassen lassen, um seine Tour fortzusetzen, berichtet die britische „Daily Mail“. Gegen die unglaublichen Schmerzen wurde Avicii ein Medikamentencocktail verschrieben. „Es war wie Heroin, aber es hat mir gleichzeitig nicht gegen die Schmerzen geholfen, aber ich dachte nur, die Ärzte wissen was sie tun.“

„Ich hatte solche Schmerzen, aber alles, was sie mir gegeben haben, war Medizin und die Worte: ,Nimm das und du wirst dich besser fühlen‘“, so Avicii in den Aufnahmen, die unter anderem in der BBC-Dokumentation „Avicii: True Stories“ gezeigt werden. Die Doku war eigentlich schon 2017 veröffentlicht, aber in Großbrittannien nach dem Tod des DJs aus dem Programm genommen worden. Nun wird die Reportage erneut veröffentlicht und sorgt bei den Briten für Gesprächsstoff.

Zuerst habe er die Medikamente nur ein Monat genommen, dann seien vier daraus geworden, erklärt Avicii weiter. „Ich habe 20 Pillen am Tag geschluckt, aber sagte mir trotzdem, ich sei nicht abhängig. Ich hatte immer noch Angstzustände und musste dann wieder zu touren beginnen.“

„Es war der Punkt, an dem es zu viel war“
Bis er 2016 nach 813 Konzerten nicht mehr konnte. Damals cancelte Avicii all seine ausstehenden Shows, um sich für acht Monate eine Auszeit in seiner Villa auf Ibiza zu gönnen und an einem neuen Album zu arbeiten. „Es war einfach der Punkt, an dem es zu viel war“, so Avicii - und weiter: „Ich sah, dass andere Menschen das taten, was ich tat, und ihnen ging es gut. Ich fing an, mich für verrückt zu halten. Ich hatte alles auf meiner Checklist, also sollte es mir doch gut gehen.“ 

Knapp ein Jahr nach seinem Tod wurde Anfang April Aviciis neue Single „SOS“ veröffentlicht. Am 6. Juni, dem schwedischen Nationalfeiertag, erscheint zudem ein neues Avicii-Album mit dem Titel „TIM“.

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(Bild: kmm)



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