Ostern in Jerusalem:

Neues Gästehaus für Österreichs Pilgerhospiz

Ausland
20.04.2019 12:05

Das Hospiz in der Altstadt von Jerusalem erfreut sich auch zu Ostern großer Beliebtheit. Am kommenden Donnerstag öffnet sich für das Hospiz am Nabel der Welt ein weiteres Kapitel seiner Geschichte: Kardinal Christoph Schönborn segnet feierlich die „Casa Austria“. Der neue Gästetrakt auf dem geschichtsträchtigen Gelände wird nach zwei Jahren Bauzeit und einer langen Planungsphase eröffnet.

In Jerusalem ist immer etwas los. Gerade zu Ostern zieht es viele Menschen in die Heilige Stadt. Auch der jahrzehntelange Nahostkonflikt verhindert nicht, dass jedes Jahr ein neuer Besucherrekord aufgestellt wird. Die Stadt ist einfach zu wichtig: religiös, kulturell und politisch.

Die letzten Monate haben eine wesentliche Verbesserung der Sicherheitslage gebracht. Selbst während des israelischen Wahlkampfes blieb es relativ ruhig, zumindest ruhiger als in den vergangenen Jahren. Und wir sehen das an einem deutlichen Anstieg der Besucherzahlen in Stadt und Land.

Seit 160 Jahren Gästehaus für Pilger in Jerusalem
Auch das Hospiz in der Altstadt von Jerusalem erfreut sich sehr großer Beliebtheit. Das ist gut, weil es uns hilft, Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen und in unseren Sozialprojekten Menschen zu helfen. Österreich hat seit 160 Jahren ein eigenes Gästehaus für Pilger in der Altstadt Jerusalems. Die wichtigsten Orte der drei großen Religionen sind leicht zu Fuß erreichbar. Juden, Christen und Muslime fühlen sich hier gleichermaßen willkommen.

Kardinal segnet am 25. April die „Casa Austria“
Am kommenden Donnerstag öffnet sich für das Hospiz am „Nabel der Welt“ ein weiteres Kapitel seiner Geschichte: Kardinal Christoph Schönborn segnet feierlich die „Casa Austria“. Der neue Gästetrakt auf dem geschichtsträchtigen Gelände wird nach zwei Jahren Bauzeit und einer langen Planungsphase eröffnet.

Fünf Millionen Euro Baukosten
Zahlreiche Freunde des Hauses reisen dazu aus Österreich an, und die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen des Heiligen Landes sind unter den Ehrengästen. Einen großen Teil der fünf Millionen Euro Baukosten konnte das Hospiz selbst aufbringen, auch die Regierung und die Bundesländer haben aus Steuermitteln mitgeholfen. Ganz im Interesse der etwa 80.000 Besucher jährlich, von denen mehr als die Hälfte aus Österreich und Deutschland kommen.

Das Österreichische Hospiz erweitert damit seine Kapazitäten und rüstet sich auch wirtschaftlich für die Zukunft. Das dreistöckige neue Gästehaus besteht aus 13 neuen Gästezimmern, einem großen Gemeinschaftsraum, Werkstatt und Lagerraum. Und im Untergeschoß, in dem archäologische Reste aus dem 6. Jahrhundert freigelegt worden sind, wartet alsbald Wein aus Österreich auf die Besucher aus der Heimat.

Ganz wichtig ist mir, dass das Hospiz kein normales Gästehaus ist. Schon die Adresse an der Via Dolorosa macht es zu einem besonderen Ort, den jeder seit seinen Kindheitstagen kennt. Ein Wiener Kaffeehaus mitten im Orient und der atemberaubende Blick vom Dach auf die Altstadt bilden eine Oase der Ruhe inmitten des orientalischen Trubels im Basar.

Hilfe für Mitbürger in Jerusalem
Aktuell geben wir 36 Christen und Muslimen Arbeit, die auch den jüdischen Mitbürgern zugutekommt - in dieser Krisenregion eine wichtige Hilfe vor Ort, damit Menschen nicht an Auswanderung denken müssen. Hinzu kommt, dass wir auch Menschen in sozialen und finanziellen Nöten helfen. Und im musikalischen Bereich Lehrer aus Europa einladen, mit Kindern und Jugendlichen hier in unserem Haus zu arbeiten - eine ganz konkrete Talentförderung und ein Beitrag zum Frieden.

Markus Bugnyar, Rektor des Österreichischen Pilgerhospizes in Jerusalem

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