In einem Interview mit der diözesanen Kirchenzeitung "Tirol am Sonntag" mahnt Scheuer Veränderungen innerhalb der Kirche ein. Angesichts der sinkenden Glaubwürdigkeit durch den Missbrauchsskandal müsse sich die Kirche fragen, was ihre "Vitalitätskiller" seien: "Wir müssen überlegen, wo unsere Blockaden sind, da müssen wir über Sexualität, über den Zölibat und über Bürokratie reden."
Scheuer bedauert, dass die Kirche in der Sexualität oft nur die Gelegenheit zur Sünde gesehen habe: "Die Schönheit der Sexualität wurde nicht vermittelt."
In den Missbrauchsfällen sei es nun wichtig, Verantwortung zu übernehmen. Es sei aber nicht gerecht, alle kirchlichen Internate in einen Topf zu werfen, so Scheuer, der selbst in Linz ein Bischöfliches Gymnasium besuchte. Eine Entschuldigung, wonach frühere Erziehungsmethoden generell anders gewesen seien, lässt der Bischof nicht gelten: "Das enthebt die Täter nicht ihrer Verantwortung."
In der Diözese Salzburg lud Bischof Alois Kothgasser Mitarbeiter zur Krisentagung. Gastredner Psychotherapeut Michael Schreckeis (Sexualberatung Salzburg) plädierte für die Aufhebung der Denk- und Diskussionsverbote, etwa bei Verhütung und Abtreibung.
von Andreas Moser, Tiroler Krone
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