Prozess in Innsbruck

17-Jähriger raubte wegen Drogenschulden Taxi aus

(Bild: Birbaumer Christof)

Mitte März attackierte in Telfs ein 17-Jähriger – wie berichtet – einen Taxler mit einem Pfefferspray und raubte ihn aus. Bei der Polizei erfand der Jugendliche dann eine Geschichte und stellte sich selbst als Opfer dar. Nun kam am Innsbrucker Landesgericht der traurige Hintergrund des brutalen Raubes ans Tageslicht

Einen Kriminellen stellt man sich anders vor. Auf der Anklagebank nahm nämlich ein höflicher, junger Mann Platz. Doch das Leben des 17-Jährigen geriet offensichtlich in schiefe Bahnen. Wohl schon lange vor dem 14. März! An diesem Tag bestellte er sich telefonisch mitten in der Nacht ein Taxi nach Telfs. Doch nicht, um irgendwo hingebracht zu werden, sondern um den Fahrer auszurauben. „Ich riss die Beifahrertür auf, sprühte Pfefferspray in den Wagen und raubte die Geldtasche mit 315 Euro“, zeigte sich der Angeklagte voll geständig.

Von Hintermann auf Idee gebracht
Die Idee für den Raub und die anschließende „Schauspieleinlage“, die von der Tat ablenken sollte, kam aber von einem anderen. „Ich habe für jemanden drei Suchtgiftfahrten von Italien nach Tirol gemacht. Dabei wurde mir eine Tasche mit Drogen gestohlen“, erklärte der 17-Jährige vor dem Schöffensenat. Um die über 11.000 Euro Schulden, die dadurch beim Hintermann entstanden, abzustottern, wurde dem unbescholtenen Burschen geraten, das Taxi auszurauben. „Wir dachten, dass durch den Raub mehr Geld herausspringt.“ Urteil: 24 Monate Haft, acht davon unbedingt. Nicht rechtskräftig.