Touristiker:

Schädigendes Projekt in einer Gesundheitsregion

Tirol
18.04.2019 13:00
Die breite Front der Ablehnung gegen die geplante Inbetriebnahme einer Deponie in Schwoich, in der auch Asbest gelagert werden soll, wird immer größer. Jetzt gehen auch die Stadt Kufstein und der Tourismusverband Kufsteinerland in Stellung und machen ihre Bedenken gegen das Projekt öffentlich.

Zu den 650 Parteistellungsanträgen, die besorgte Einwohner beim Amt der Tiroler Landesregierung einbrachten, kamen zudem noch Stellungnahmen der Stadt Kufstein und des Tourismusverbandes Kufsteinerland hinzu. Beide sind sich einig, dass es eine Baurestemassen-Deponie mit einer derzeitig anvisierten Lagerung von Asbest und weiteren bedenklichen Stoffen nicht geben darf.

Eine Deponie ohne Asbest ist vorstellbar
Aber vorstellbar wäre, dass in dem ehemaligen Steinbruch herkömmliche und ungefährliche Bauabfälle sowie Bodenaushub endgelagert werden. TVB-Geschäftsführer Stefan Pühringer erläutert im Gespräch mit der „Krone“ die Bedenken und Befürchtungen des regionalen Tourismus: „Der Ort, an welchem diese Deponie kommen soll, befindet sich direkt neben dem Naturschutzgebiet Kaisergebirge, das aktuell schon mit immenser Verkehrsbelastung zu kämpfen hat. Das Vorhaben steht nicht im Einklang mit unserer Strategie für die Region – da die Natur- und der Gesundheitstourismus Schaden nehmen. Hierbei könnten die in Bad Häring liegenden Betriebe dazu noch in Mitleidenschaft gezogen werden.“

Gesundheitstourismus ist wichtiges Standbein
Erfolgreich auf die umliegende Natur, die gehobene Gastfreundschaft, Ruhe, Komfort und individuelle medizinische Konzepte setzt das Gesundheits-Resort „Das Sieben“ in Bad Häring. Dem wichtigen Standb ein Gesundheitstourismus im „Kufsteinerland“ wird hier professionell Rechnung getragen.

Für Romana Künig als Vertreterin der Betreibergesellschaft ist eine Lagerung gesundheitsgefährdender Bauabfälle nur knapp fünf Kilometer Luftlinie vom Zentrum des Unterländer Kurortes entfernt ein unverständliches und auch unverantwortliches Ansinnen. „Die Entsorgung des gesundheitsschädigenden Asbests ist ein gutes Geschäft, aber dieses Geschäft spießt sich mit unserer Philosophie. Falls dieses Projekt so umgesetzt werden sollte, würden viele Menschen wegen der Deponie sicherlich nicht mehr zu uns auf Urlaub und zur Erholung kommen. Ich sehe auch ein Problem auf die lokalen Bio-Lebensmittelhersteller, Obst- und Gemüsebauern zukommen, die ja auch die Gastronomie- und Hotelbetriebe mit ihren Produkten beliefern.“

Kurt Hummel, Hoteldirektor von „Das Sieben“, stellt die berechtigte Frage: „Wie passt Asbest zum dem in langen Jahren aufgebauten Image, das stark und mit viel Engagement auf die unzähligen Aspekte der Gesundheit aufgebaut wurde?“

Hubert Berger

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