Full Array LED

Sony XG95: Der neue 75-Zoll-Gigant im „Eyes-on“

Digital
18.04.2019 05:55

Es muss nicht immer OLED sein. Sony setzt nach wie vor auch auf LCD-Technologie und hat ein neues TV-Flaggschiff in diesem Segment am Start: den XG95 mit bis zu 85 Zoll Diagonale, präzise dimmbarer Full Array LED-Hintergrundbeleuchtung und 4K-Auflösung. Wir haben auf einem Exemplar mit 75 Zoll Diagonale probegeschaut.

In der 75-Zoll-Version ist Sonys demnächst in Österreich erhältlicher XG95 nicht gerade ein Schnäppchen: 4500 Euro beträgt die Preisempfehlung des Herstellers. Dafür gibt es ein 75-Zoll-Panel mit 3840 mal 2160 Pixeln Auflösung und LED-Direktbeleuchtung mit Full Array Local Dimming. Die einzelnen LEDs der Hintergrundbeleuchtung lassen sich also sehr kleinteilig ansteuern und bei Bedarf zur Kontrastoptimierung dimmen.

Sehr gutes Schwarz dank Full Array Local Dimming
Beim Probesehen hat das für LCD-Verhältnisse erstaunlich gut funktioniert. Bei sehr hellen Elementen inmitten schwarzer Flächen bemerkt man zwar im Randbereich der Objekte, dass Local Dimming eben nicht ganz so präzise arbeitet wie selbstleuchtende Technologien wie OLED und derlei Objekte dann leicht nach außen „strahlen“. Davon abgesehen liefert das Full Array Local Dimming im XG95 aber sehr kontrastreiche und im Schwarzbereich erstaunlich satte Bilder ab.

Schöne Farben, sehr hohe Helligkeit
Beim Probeschauen hat uns auch die Farbdarstellung gut gefallen. Sonys Triluminos-Technologie sorgt für naturnahe Farben, die hohe maximale Helligkeit liefert bei Darstellung von HDR-Material - der XG95 kann auch Dolby Vision - einen hohen Detailgrad und sehr feine Verläufe. Die seitliche Ablesbarkeit ist ebenfalls gut: Bei den größeren Modellen des XG95 nutzt Sony eine Technologie namens X Wide Angle, die hier unterstützend eingreift und fast den Eindruck eines IPS-Panels erzeugt.

Es wirkt, als käme der Sound aus dem Bild
Eine akustische Besonderheit: Sony hat die 20-Watt-Lautsprecher an der Geräterückseite etwas höher platziert als dies die meisten TV-Geräte tun. Dadurch wirkt es beim Fernsehen, als käme der Ton tatsächlich aus dem Bild, nicht von einer Lautsprecherleiste darunter. Sicher: Klanglich ist der XG95 eher arm an Bass und der wahre Cineast wird sich eine Soundbar oder größere Audio-Kaliber dazu anschaffen. Der ab Werk gebotene Klang ist aber, verglichen mit anderen TV-Geräten, recht vernünftig.

Klar verbessertes Bedientempo
Klar verbessert hat Sony im Vergleich zu den Modellen der letzten Jahre das generelle Arbeitstempo und die Bedienung seines Smart-TVs. Waren die ersten Android-TV-Modelle der Japaner noch eher träge in der Bedienung, läuft Android TV nun schön flüssig und verzögerungsfrei. Verbessert hat Sony neben dem Arbeitstempo auch Upscaling und Bewegungsdarstellung. Verantwortlich dafür zeichnet laut Sony der erstarkte Bildprozessor X1 Ultimate.

16 Gigabyte Speicher für Apps
Auf 16 Gigabyte internem Speicher - ein Teil davon wird für Hintergrund-Updates reserviert - kann man Android-Anwendungen installieren, darunter auch ausgesprochen praktische Dinge wie die Multimedia-Software Kodi. Erreichbar ist alles über ein logisch aufgebautes und hübsch gestaltetes Menü - und zwar nicht nur Apps, sondern auch - ohne Umweg über die jeweilige App - Inhalte direkt, etwa Netflix-Serien oder Amazon-Filme.

Bei der Bedienung setzen die Japaner zunehmend auf Spracheingabe. Im Test funktionierte das - die Zuverlässigkeit von Sprachassistenten ist ja hinlänglich bekannt - nicht immer optimal und hing doch recht stark von der Aussprache des Nutzers ab. Wer sich ein wenig bemüht, ringt dem Fernseher aber durchaus auch per Sprachbefehl die gewünschten Inhalte ab. Alternativ gibt es eine - gegenüber früheren Modellen überarbeitete und nun etwas schmuckere - klassische Fernbedienung im Alu-Look.

„Netflix calibrated“-Display
Erwähnenswert: Laut Sony handelt es sich beim XG95 um einen der ersten „Netflix calibrated“-Fernseher. Dabei handelt es sich um eine Partnerschaft mit dem Streaming-Riesen, bei der beim Streaming aufs TV-Gerät direkt auf das jeweilige Gerät optimierte Bilder übertragen werden. Für Netflix-Intensivnutzer sicher eine interessante Sache.

Die übrige Ausstattung ist auf der Höhe der Zeit. Es gibt einen Dual-Tuner (DVB-C/T/S bzw. T2/S2), vier HDMI-2.0-Anschlüsse, drei USB-Ports für Peripherie oder Speichermedien (Aufnahme möglich!), Gigabit-WLAN und Bluetooth. Eine VESA-Halterung (40 x 30 Zentimeter) erlaubt die Wandmontage.

Fazit: Während OLED-Technologie dank sinkender Preise immer massentauglicher wird, hält die bewährte alte LCD-Welt mit immer präziserem Local Dimming, hellen Panels für optimale HDR-Darstellung und anderen Finessen dagegen. Sonys XG95 zeigt, dass mit diesen Hilfsmitteln trotz neuer Konkurrenz auch mit LED-TVs eine durchaus konkurrenzfähige Bildqualität machbar ist.

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