Visionär geehrt

Kitzbühels Ski-Ikone Karl Koller ist 100 Jahre alt

Tirol
17.04.2019 06:00
Die zwei „Brettln“ sind sein Leben, in vielen Facetten des weißen Sports war er Visionär und gab die Richtung vor: Der Kitzbüheler Karl Koller feierte am Dienstag seinen 100. Geburtstag. Beim Rasmushof ließ man ihn hochleben.

Das Leben Kollers hat mehr bunte Kapitel als in einem Buch je Platz finden würden. Daher sei ein Streifzug ohne Anspruch auf Vollständigkeit gestattet: Das letzte von zehn Kindern konnte keinem Schneehaufen widerstehen, nach dem Krieg (Koller war Heeresbergführer) gewann er 1946 prompt die Hahnenkamm-Kombination. Die Streif war eine Eispiste, die Zuseher hörten im dichten Nebel nur das Scharren der Kanten. Olympia blieb ein Traum, denn die „verlorene Generation“ war vor dem Krieg zu jung, danach zu alt.

„Beim Geld war ich immer der größte Depp“
Bei der Zusammenführung der beiden Kitzbüheler Skischulen holte Koller bezüglich Kleidung seinen besten Freund Alfons Walde ins Boot, die „Roten Teufel“ wurden geboren. „Beim Geld war ich aber immer der größte Depp“, spielte Koller später auf die Gewinnbeteiligung der Skilehrer an. Daneben verwirklichte der Ski-Denker den Kurzski (der 20 Jahre später als „Carver“ kam), die Kinder-Skischule mit Spiel & Spaß als Motto, die Sicherheitsbindung.Fast  logisch, dass der Ski-Visionär auch Präsident des Ski Clubs K.S.C. war (1953 bis 1955). Später auch Tourismus-Obmann (1968 bis 1972) in der Gamsstadt.

Kundenbindung anno dazumal
Legendär war damals der 5-Uhr-Tee in der Tenne, wo Koller vorwegnahm, was man heute Kundenbindung nennt. Denn 50 Abfahrten galt es für das „Goldene Buch“ vorzuweisen. Die Gäste trugen es mit Stolz, kamen wieder, um das Buch ganz zu füllen. Die Skilehrer waren in Uniform und mit korrektem Haarschnitt die galanten Gastgeber. Ein Neujahrsfeuerwerk samt Skishow trug ebenfalls Kollers Handschrift.

BM Winkler: „Ging ihm nicht um sich selbst“
Das offizielle Kitzbühel ehrte seinen großen „Ski-Sohn“ bei einer Feier im Rasmushof. „Er hat seine Ideen vorangetrieben, seine persönlichen Interessen aber immer in den Hintergrund gestellt“, lobte Bürgermeister Klaus Winkler den Jubilar, der kämpferisch meinte: „Immer aufstehen ist das Wichtigste!“

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