Prozess in Innsbruck

Sachwalter griff auf Konten von älterer Dame zu

Tirol
16.04.2019 08:00

„Ich bin froh, dass dieser Albtraum vorbei ist“, atmete nun ein Tiroler Anwalt am Innsbrucker Landesgericht auf. Der 51-Jährige schädigte eine ältere Dame in der komplexen Sachwalterschaft, dann griff er auch noch ohne Genehmigung und für eigene Zwecke auf ihre Konten zu. Ein Schuldspruch folgte.

Die Sachwalterschaft für die Betroffene war reichlich kompliziert. Liegenschaften und Sanierungen standen beträchtlichen Schulden gegenüber. Verhängnisvoll war, dass die Frau zwei Verkäufe vereinbart hatte (Grundstück, Dachboden), die sie aber nicht einhielt. Eine Bauträgergesellschaft hatte aber schon eine Anzahlung von 25.000 Euro geleistet bzw. ein Wohnprojekt auf der Liegenschaft konzipiert und eingereicht.

Schadenersatz für gestoppten Verkauf
Die Käufer machten mehr als 200.000 € Schaden geltend. Es kam ein Vergleich zustande, mit einer Zahlung von 103.000 € wäre die Sache für die Verkäuferin aus der Welt gewesen. Verstrickt in die komplizierten Vermögensverhältnisse der Klientin und selbst unter privaten Problemen leidend, verabsäumte der Sachwalter die Zahlung. „Der Angeklagte nahm die Schädigung der Frau in Kauf“, sagte der Staatsanwalt. Hermann Holzmann, Verteidiger des Sachwalters, räumte ein: „Es wuchs ihm alles über den Kopf, die Sache war auch sehr komplex. Aber nun hat er wieder Fuß gefasst.“

22 Zugriffe auf Konten
Eingestehen musste der Sachwalter auch, dass er 22 mal ohne gerichtliche Genehmigung auf Konten der Frau zugriff (gesamt 220.000 €). Erst nachträglich wurden ihm 187.000 € für seine Arbeit und seinen Aufwandsersatz zugesprochen. Urteil wegen Untreue: Zwölf Monate bedingte Haft und 1440 € Geldstrafe. 16.200 € werden konfisziert.

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