"Operation Java"

Mafia stahl alles, “was nicht niet- und nagelfest” war

Österreich
17.03.2010 16:21
Die zerschlagene georgische Mafiabande hat bei ihren Einbrüchen in Österreich alles mitgenommen, "was nicht niet- und nagelfest" war. Das sagte am Mittwoch ein Mitglied der Sonderermittlungsgruppe im Landeskriminalamt Mödling. Die Beute, die dort ausgestellt wurde (siehe Bild), reichte vom Strohhut bis zum Hammer, vom Handy bis zur Jeans. Nun wird damit begonnen, das Diebesgut den rechtmäßigen Besitzern zurückzugeben.

Vor allem in zwei Wohnungen im dritten und zehnten Wiener Gemeindebezirk konnte kistenweise Diebesgut sichergestellt werden, die Zuordnung zu den rechtmäßigen Besitzern ist aber ein langwieriger und mühsamer Prozess.

Zuordnung dauert noch 14 Tage
Bisher konnten die Gegenstände 19 verschiedenen Einbrüchen in Wien und im Wiener Umland zugeordnet werden, ein Teil davon wurde auch schon an die rechtmäßigen Besitzer übergeben. Fünf Beamte waren bisher einen ganzen Tag lang mit dem Katalogisieren der Beute beschäftigt - Räume voller Kisten warten aber noch auf die Ermittler. Man schätzt, in rund 14 Tagen mit der Zuordnung fertig zu sein.

Die Eigentümer der Waren werden vor allem über Besonderheiten der Stücke - etwa Gravuren, fehlende Steine, Kratzer, etc. - zugeordnet. Sichergestellte Dinge werden dafür mit den Diebstahlsanzeigen abgeglichen. "Umso detailreicher die Gegenstände in der Diebstahlanzeige beschrieben werden, desto besser", erklärte ein Beamter. Ideal wäre es natürlich, wenn jeder einen Katalog mit Lichtbildern über seine Wertgegenstände führe. Bei Handys und Mobiltelefonen laufe die Rückverfolgung über die Seriennummer der Geräte, sofern diese bei der Diebstahlsmeldung angegeben wurde.

Nachweis über Besitz nötig
Was durch Beschreibungen zweifelsfrei zugeordnet wird, kann von den Besitzern einfach abgeholt werden. Nachweise, dass es sich auch wirklich um die eigenen Sachen handelt, sind "natürlich immer gut". Dinge, die nicht exakt zugeordnet werden können, werden mittels Lichtbildern veröffentlicht. Die Besitzer können sich dann melden, müssen aber nachweisen, dass es sich tatsächlich um ihr Eigentum handelt. "Was wir nicht eindeutig zuordnen können, wird dem Gericht vorgelegt", hieß es.

Telefonhotline für Opfer eingerichtet
Für potentielle Opfer der georgischen Mafiabande wurde am Mittwoch eine Telefonhotline eingerichtet, an die sich Betroffene bei Fragen rund um die "Operation Java" wenden können. Die Hotline ist unter der Nummer 01-24836 DW 85025, DW 85026 oder DW 85027 rund um die Uhr erreichbar. Es wurde aber auch betont, dass die Polizei aktiv auf Betroffene zugeht, sobald Beutestücke den Schadenslisten, die nach dem Einbruch erstellt wurden, zugeordnet werden konnten.

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