'Projekte überdenken'

Brennertunnel-Bau scheint in Gefahr – Aussage von Bures

Tirol
17.03.2010 15:41
"Die bereits in Bau befindlichen ÖBB-Projekte stehen nicht zur Diskussion", stellte Andreas Matthä, Vorstand der ÖBB-Infrastruktur AG, am Mittwoch in Innsbruck klar. Bis 2014 werden 2,8 Milliarden Euro investiert, 3.000 Arbeitsplätze abgesichert. Nicht mehr ganz so sicher scheint hingegen der Brenner Basistunnel...

Dienstagabend kündigte Infrastrukturministerin Doris Bures an, dass sie alle Bauprojekte in Österreich überdenken werde. Davon betroffen sei auch der Brenner Basistunnel – das bestätigte am Mittwoch ÖBB-Infrastruktur-Vorstandssprecher Matthä anlässlich eines Tirol-Besuches.

Das wollte der ebenfalls anwesende Tiroler Verkehrslandesrat Bernhard Tilg so nicht stehen lassen: "Zum einen steht die Finanzierung bereits bis 2013, zum anderen gibt es bezüglich der Errichtung des Tunnels einen Staatsvertrag. Der Brennertunnel darf auf keinen Fall in Frage gestellt werden."

Gurgiser: Richtungsweisende Entscheidung
Für Transitforum-Chef LA Fritz Gurgiser ist das eine richtungsweisende Entscheidung: "Österreich hat genug Straßen, Schienen, Tunnels und Umfahrungen – man muss die bereits bestehende Infrastruktur nur intelligent und effizient nutzen."

Brennertunnel-Gegner Gurgiser erinnert die Vorgangsweise an eine Aussage von Alt-Landeshauptmann Wallnöfer: "Gewisse Dinge muss man einfach heranschlampen lassen – dann erledigen sie sich von selber." Dass durch den Tunnelbau, wie die ÖBB-Spitze behauptet, Zehntausende Arbeitsplätze geschaffen werden, glaubt Gurgiser ebenfalls nicht.

"Das war vielleicht in der arbeitsmarktpolitischen Steinzeit der Fall, als man Verkehrswege noch mit Pickel und Schaufel gebaut hat. Aber heute sicher nicht mehr", sagt Fritz Gurgiser, der hofft, dass das Projekt nun endgültig gestorben ist.

Ausbau Terminal Wörgl
Keine Gefahr sehen Matthä und Tilg für die bereits im Bau befindlichen Schienenprojekte. "Bis 2014 werden wir in Tirol 2,8 Milliarden Euro investieren, das sichert jährlich 3.000 Arbeitsplätze", sagt Matthä.

Das größte Vorhaben ist der Bau der Unterinntaltrasse – die Arbeiten werden 2012 abgeschlossen. 35 Millionen Euro fließen in den Ausbau des Terminals Wörgl, 216 Millionen Euro in den Arlbergtunnel.

von Markus Gassler, Tiroler Krone

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