Lebt Krankenschwester?

Rotes Kreuz hielt IS-Entführung fünf Jahre geheim

Ausland
15.04.2019 11:35

Vor über fünf Jahren wurde eine neuseeländische Rotkreuz-Krankenschwester gemeinsam mit ihren zwei Fahrern in Syrien von der Terrormiliz Islamischer Staat entführt. Nun ist das Internationale Rote Kreuz mit seinem bisher längsten Entführungsfall an die Öffentlichkeit gegangen - in der Hoffnung, dass man Louisa Akavi trotz der langen Ungewissheit lebend zurückkehrt. Laut Angaben der Hilfsorganisation erhielt man im vergangenen Dezember Hinweise darauf, dass Akavi noch lebt. „Nachdem der IS seine letzten Gebiete verloren hat, waren wir der Meinung, dass es jetzt an der Zeit ist, sich zu äußern“, teilte die Organisation mit.

„Heute bitten wir öffentlich um Informationen über drei unserer Mitarbeiter, die 2013 in Syrien entführt wurden“, teilte Dominik Stillhart, Einsatzleiter beim Internationalen Komitee des Roten Kreuzes (IKRK), am Sonntag in Genf mit. Dies sei der längste Entführungsfall in der 156-jährigen Geschichte der Organisation.

Entführung zum Schutz der Neuseeländerin unter Verschluss gehalten
Warum die Entführung so lange unter Verschluss gehalten wurde? Um das Leben der 62-Jährigen zu schützen, seien bisher keine Informationen zu dem Fall öffentlich geworden, hieß es. Neuseelands Außenminister Winston Peters meinte am Wochenende: „In den letzten fünf Jahren haben die neuseeländische Regierung und das IKRK immer auf der Grundlage gearbeitet, dass (sie) am Leben ist. Und diese Hoffnung besteht noch immer.“

Die Krankenschwester habe seit Ende der 1980er Jahre für das IKRK gearbeitet. Mit sechs weiteren Menschen habe sie gerade Nachschub an medizinische Einrichtungen in Idlib geliefert, als sie entführt wurden. Vier Entführte seien rasch wieder freigelassen worden. Von Akavi und ihren zwei Fahrern fehlt seither aber jede Spur. Ende März war die letzte syrische IS-Bastion gefallen.

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