"Soko Abschleppen"

Sondertruppe sorgt für volle Kassen – Rekord in Innsbruck

Tirol
17.03.2010 15:38
Noch nie zuvor wurde in Innsbruck so fleißig abgeschleppt wie heute. Und wir sprechen nicht vom männlich-weiblichen Balzverhalten, sondern von der Abschleppung und Verwahrung von Falschparkern. 18 rekrutierte Beamte der Stadt haben nun das Kommando über die Kranwägen. Millionen winken für die Stadt.

Mehrere Hundert Fahrzeuge wurden bereits abgeschleppt. Zeitraum: zwischen Jänner und März. Ein Rekord. Sind denn nun die Innsbrucker dreister in Sachen Park-Mentalität oder kontrolliert die Stadt schärfer? Letzteres kann angenommen werden.

"Seit 1. Oktober 2009 sind 18 Beamte der Mobilen Überwachungskontrolle (Mük) untergeordnet", weiß Hubert Heiß, Verkehrsreferent der Stadt. Deren Hauptaufgabe: Ladezonen, Behindertenparkplätze und Straßenbahnengstellen zu kontrollieren. Jeder der im Weg steht, wird abgeschleppt.

240 Euro pro Auto
Seit 2009 karrt die Firma ABS24 die Falschparker vom "Tatort" in die Verwahrungsstelle. Die Verkehrssünder werden von dem Unternehmen kräftig zur Kasse gebeten: 240 Euro pro Auto. Im Jahr 2003 kostete es noch 120 Euro.

Der Innsbrucker Gemeinderat erhöhte zuletzt am 19. Jänner 2010 den Abschlepptarif. "Eine EU-Ausschreibung hat diesen neuen Tarif ergeben", so Heiß. Ein ABS24-Mitarbeiter erzählte, dass mancher Tiroler Konkurrent sogar bis zu 500 Euro im Ausschreibungsverfahren der Stadt geboten hat. ABS24 bekam den Zuschlag, weil man am günstigsten war.

Warum eine solche Differenz? "Die Firmen kaufen meist unnötig viele Kranwägen und haben zu hohe Ausgaben, deshalb nutzen sie das Preiseldorado voll aus", so ein Insider. Die Insolvenzrate und Fluktuation im Abschlappgeschäft spricht für diese These.

Sowohl die Stadt als auch ABS reiben sich die Hände: Denn die neue 18-köpfige Sondertruppe sorgt für volle Kassen beider Parteien. Vorsicht nur, dass kein Raubrittertum daraus wird…

von Matthias Holzmann, Tiroler Krone

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