Unsere Hühner

Kleines Einmaleins der Osterei-Lieferantinnen

Tierecke
15.04.2019 09:56

Zu Ostern sind eigentlich sie die Stars, denn ohne ihre Eier gebe es kein kulinarisch schönes Fest: Hühner! Passend dazu ist vor Kurzem ein kluger, steirischer Ratgeber vorgestellt worden, der alles in Sachen Hühnerhaltung umfasst. Einige Tipps, vom täglichen Leckerbissen bis hin zum „Hühnerlauf“, kann auch die „Steirerkrone“ beisteuern.

Wenn ich, die Schreiberin dieser Zeilen, Besuch kriege, der noch nie bei mir zuhause war, habe ich immer ein kindisches Vergnügen: Ich rufe ein schrilles „Gooooogoooogoooogoo“ – und dann kommen sie ums Eck’ geschossen. 18 bunte, laut gackernde Hühner und ein Hahn, aufgeplustert größer als unser Schäferhund, flügelschlagend, Krawall machend und echt schnell! Dieser „Hühnerlauf“ verblüfft und amüsiert jeden.

Ich liebe meine Hühner, nicht nur, weil kein gekauftes Ei jemals so gut schmecken wird wie eines aus dem eigenen Nest, von Tieren, die den ganzen Tag im Freien herumrennen, Sandbäder nehmen, scharren und gesünder essen als wir selbst. Sondern auch, weil sie so viel Persönlichkeit haben. „Die Weiße“ zum Beispiel: Hat sie Gusto, führt sie mich im Tänzelschritt zum Behälter, in dem ihre geliebten Sonnenblumenkerne lagern und peckt so lang darauf, bis ich ihn öffne - klug!

Piepsende Küken, stolze Mama
Oder „Die Schöne“, ein prachtvolles Sulmtaler-Huhn. Unser einst „zwiderstes“ Hendl, das einem mit Genuss im Stakkato auf die Finger peckte. Bis sie brütete. Woche um Woche. Erfolglos. Sich nicht davon abbringen ließ. Immer deprimierter, energieloser schien. Und uns schließlich so leid getan hat, dass wir ihr drei frischgeborene Küken untergeschoben haben. Den Blick der stolzen Mama, das Piepsen der Küken, die im Brutapparat auf die Welt gekommen waren und sich auf einmal in mütterliches Gefieder schmiegen konnten – das vergisst man nicht. Seither liebt uns „Die Schöne“...

Wer auch so eine tierische Bereicherung haben möchte, dem sei der gut gemachte Ratgeber ans Herz gelegt, den Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck und Landesrat Anton Lang herausgegeben haben (auch bei der Landwirtschaftskammer erhältlich). Ein paar Tipps:

  • Wie bei allen Tieren muss die Anschaffung von Hühnern gut überlegt sein.
  • Hühner haben nicht nur Vorteile: Wiesenflächen haben sie im Nu durch Scharren „umgebracht“ – und ihre „Hinterlassenschaften“ lassen sie fallen, wo es ihnen gefällt. Das kann auf einer Terrasse genauso sein wie auf Sonnenliegen...
  • Hühner machen viel Arbeit: Ihre Ställe müssen ihren Bedürfnissen entsprechen und sollten möglichst sauber gehalten werden, was aber schwer ist. Wer sich etwa die Rote Vogelmilbe eingefangen hat, der hat Mühe, sie wieder loszuwerden.
  • Hühner kosten Geld – das müssen einem eigene Eier wert sein. Vor allem wenn man die Tiere mit gutem Futter versorgt und ihnen Leckerbissen gönnt. Unsere kriegen zu ihren Körndln täglich einen Salatkopf, Reis, Obst, Rosinen Damit könnte man schon viele Freiland-Bio-Eier kaufen...
  • Für viele bedeutet artgerechte Haltung: mit einem Hahn. Man muss aber unbedingt vorher die Nachbarn fragen, ob das Krähen ein Problem ist! Tipp: Es gibt kaum Nachbarn, die mit guten Eiern oder mit Hühnermist als Gartendünger keine Freude haben.
  • Wer einen Hahn hat und Hühner brüten lässt, muss davon ausgehen, dass unter den Küken männliche Tiere sind, die im Erwachsenenalter nur im allerbesten Fall gut miteinander auskommen. Und es ist sehr schwer, für Hähne gute, schlachtfreie Plätze zu bekommen.
  • Haben Sie genug überdachten Außenplatz, sollte einmal Quarantäne (etwa aufgrund der Vogelgrippe) nötig sein? Freilaufhühner plötzlich einzusperren sehen viele als Tierquälerei.
  • Eine freie Wiese geht nicht als Auslauf: Instinktiv suchen Hühner Deckung als Schutz vor Raubvögeln. Pfiffige, fröhliche, Eier schenkende, eigene Hühner können einem richtig viel Freude machen. Und einem den Gusto aufs Backhendel nachhaltig verderben.

Pfiffige, fröhliche, Eier schenkende, eigene Hühner können einem richtig viel Freude machen. Und einem den Gusto aufs Backhendel nachhaltig verderben...

Christa Blümel, Kronen Zeitung

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