Immer mehr Fälle

Missbrauch auch im Stift Wilten und bei den Sängerknaben

Tirol
17.03.2010 08:45
Von Missbrauchsfällen sind auch das bekannte Stift Wilten in Innsbruck und die "Wiltener Sängerknaben" betroffen. Abt Raimund Schreier forderte am Mittwoch weitere Betroffene auf, sich bei ihm oder der Ombudsstelle der Diözese Innsbruck zu melden und entschuldigte sich "im eigenen Namen und im Namen meiner Mitbrüder bei den Opfern für alle Missbrauchsfälle". Man werde alles daran setzen, um den Prozess der Aufklärung fortzusetzen, betonte der Abt.

In einem persönlichen Gespräch habe er, Schreier, am Montag durch einen ehemaligen Schüler des Lehrlingsheimes St. Bartlmä, das 1973 geschlossen wurde, erfahren, dass es dort in einer Ballnacht Ende der 50-er Jahre sexuelle Übergriffe auf Schüler gegeben habe. Dem damaligen Leiter des Heimes, einem inzwischen verstorbenen Mitglied des Stiftes Wilten, sei als Täter nach Mitteilung an den damaligen Abt von diesem sofort die Leitungsaufgabe entzogen worden.

Derselbe Täter soll auch Wiltener Sängerknaben, die in diesem Heim ihre Proben abhielten und deren Rektor er war, sexuell belästigt haben. Dies habe ihm am Dienstag der Leiter der Ombudsstelle der Diözese Innsbruck bei einer Sitzung der Verantwortlichen der Tiroler Frauen- und Männerklöster mit Bischof Manfred Scheuer mitgeteilt.

Wie Schreier betonte, passe die heutige Leitung der Sängerknaben gerade wegen dieser Meldungen ganz besonders darauf auf, die Kinder zu schützen. In den Leitungssitzungen sei und werde dieses Thema immer wieder aktiv angesprochen, versicherte der Abt.

Meldungen nehmen zu
Bei der Ombudsstelle der Diözese Innsbruck stieg unterdessen auch am Dienstag die Zahl der gemeldeten Fälle weiter. Bis Dienstagnachmittag waren insgesamt 51 Meldungen eingegangen, gab Hans Tauscher von der Ombudsstelle an. Mehrer Meldungen hätten auch das Paulinum in Schwaz betroffen.

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