Bewährungsstrafen

Vater und Sohn zwangen Frau zur Abtreibung

Salzburg
12.04.2019 14:51

Als er den positiven Schwangerschaftstest sah, wusste der Salzburger mit türkischen Wurzeln (22) nicht mehr weiter - außer seine Ex-Freundin mit Drohungen zur Abtreibung zu zwingen. Dies tat auch sein Vater (53), der dies aber gegenüber der Richterin leugnete. Letztlich glaubte Frau Rat dem Opfer. Sieben bzw. sechs Monate bedingte Haft lautete das nicht rechtskräftige Urteil. Sowohl die Angeklagten als auch die Staatsanwaltschaft meldete Berufung an.

„Sie haben mich psychisch kaputt gemacht“, sagte das 22-jährige Opfer im Landesgericht Salzburg: „Ich hatte Angst.“ Weil sie laut Anklage von ihrem Ex, einem arbeitslosen Bäcker, und von dessen Vater zum Schwangerschaftsabbruch getrieben wurde. Mit Drohungen, wie „Abtreibung oder ich bring dich um“. Der Jüngere gab dies zu, will es aber nicht ernst gemeint haben. Sein Papa dagegen will gar nichts vom kommenden Kind gewusst haben. Nur eines teilte der 53-Jährige der Schwangeren mit: Dass sie in der Familie nicht akzeptiert werde. Weil er, wie er sagte, „viel Schlechtes über die Frau gehört hat“.

Zum Schwangerschaftsabbruch begleitet

Jedenfalls begleitete der Sohnemann im Februar seine damalige Liebe in die Klinik, dort soll sie einer Abtreibung unter Tränen zugestimmt haben. Von „einem anderen Kulturkreis“ und einer „Drucksituation aus der Familie“ sprach ein Anwalt. Staatsanwalt Michael Schindlauer unterstrich die Glaubwürdigkeit der Frau.

Angeklagte und Staatsanwalt meldeten Berufung an

Das tat auch Richterin Barbara Peschka: „Wenn man kein Kind will, muss man das vorher regeln.“ Sieben Monate auf Bewährung für den 22-Jährigen, sechs für den Vater. Nicht rechtskräftig, da alle Berufung anmeldeten.

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