"Können nicht mehr"

Pflegemütter fühlen sich vom Land im Stich gelassen

Steiermark
17.03.2010 18:55
Leicht haben sie es nicht, die 443 Pflegemütter in der Steiermark. Die Arbeit mit Problemkindern bringt sie immer öfter an die Grenzen der Belastbarkeit, die Verantwortung wird immer größer, Fälle von Burn-out sind längst keine Seltenheit mehr. "Wir können nicht mehr - man lässt uns völlig im Stich", schlagen die Betroffenen jetzt Alarm.

Gewalt in den eigenen vier Wänden, Vernachlässigung, Suchtprobleme - muss bei familiären Krisen das Jugendamt einschreiten, gibt es drei Vorgehensweisen: Kinder in einem Heim zu versorgen, sie in einer Wohngemeinschaft zu betreuen oder bei Pflegeeltern unterzubringen.

Pflege als "günstige Variante"
"Letztere Möglichkeit ist für das Land die günstigste Variante", rechnet Elisabeth Leitner, seit 1985 Pflegemutter in Kainach, der "Steirerkrone" vor. "Wären die Kinder statt zu mir in eine öffentliche Einrichtung gekommen, hätte das die Steuerzahler in all den Jahren 3,5 Millionen Euro gekostet." Leitner (siehe auch Interview in der Infobox) ist eine von 443 steirischen Pflegemüttern, die insgesamt mehr als 1.000 Buben und Mädchen in ihrer Obhut haben. Zufrieden sind die "neuen Eltern" aber keineswegs: zu geringer Monatslohn (14-mal 411 Euro), dazu fehlende soziale Absicherung.

"Regierungsvorlage in Vorbereitung"
"Siegfried Schrittwieser ist da säumig", ärgert sich etwa die KPÖ-Abgeordnete Claudia Klimt-Weithaler. "Stimmt nicht", protestiert der rote Soziallandesrat. Er verstehe die Sorgen der Pflegemütter - und wolle jetzt für Verbesserungen sorgen. "Eine entsprechende Regierungsvorlage ist schon in Vorbereitung. Der Landtag wird dem zustimmen."

von Gerald Schwaiger, Gerhard Felbinger ("Steirerkrone") und steirerkrone.at; Symbolbild

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