Einladung vom Coach

Beckham fährt zur WM – aber nur als Maskottchen…

Fußball
16.03.2010 15:46
Als David Beckham nach seiner Achillessehnen-Operation in der Mehiläinen-Klinik im finnischen Turku auf Krücken humpelnd die ersten Gehversuche machte, schien seine fußballerische Zukunft bereits geklärt. Zuerst wird der 34-Jährige als Maskottchen Englands Nationalmannschaft zur WM nach Südafrika begleiten und dann im Spätherbst wohl noch einmal ein Comeback wagen.

"Einen Monat muss er sehr vorsichtig sein, dann vier Monate Lauftraining und dann zwei Monate Balltraining", meinte am Dienstag der finnische Chirurg Sakari Orava. Der Sportmediziner hatte in Turku knapp 24 Stunden nach der schweren Verletzung des 34-Jährigen beim 1:0-Auswärtssieg seines Klubs AC Milan gegen Chievo Verona die komplett durchgerissene linke Achillessehne wieder zusammengeflickt.

Als Maskottchen zur WM
Englands italienischer Teamchef Fabio Capello schickte dem 115-fachen Nationalspieler aus London wärmste Genesungswünsche. Mitsamt einer Einladung, doch als "nicht spielendes Team-Mitglied" in Südafrika dabei zu sein. Und danach könne Beckham ab Herbst hoffentlich noch einmal einlaufen: "Ich hoffe, er wird rechtzeitig fit für die EM-Qualifikation, denn er ist einer der besten Spieler für England."

Lineker sieht Ausfall nicht so tragisch
Genau das aber stufte die englische Sportpresse fast einhellig als Höflichkeitsfloskel ein, die mit der fußballerischen Realität nichts mehr zu tun habe. Der "Guardian" meinte: "Beckhams Expertise mag fehlen. Aber so grausam das klingt, es könnte für England fast besser sein, dessen Ära hinter sich zu lassen." Auch Alt-Nationalspieler Gary Lineker sah eher eine persönliche Tragödie als einen Verlust für England: "Ich glaube nicht, dass er in der Startelf gestanden hätte. Es war noch nicht einmal sicher, dass er in den Kader kommt. Dafür hätte er regelmäßig für den AC Milan spielen müssen."

Aber auch in Italien, wo Beckham für seinen WM-Platz kämpfen wollte, war er nach seinen Glanzzeiten bei Manchester United und Real Madrid fast nur noch zu Kurzeinsätzen gekommen. Von ganzem Herzen traurig zeigten sich Südafrikas WM-Macher trotzdem über das Fehlen des erfolgreichsten Stars unter allen Spitzenfußballern. "Natürlich hätte er das Zuschauerinteresse angehoben", seufzte Rich Mkhondo vom Organisationskomitee.

In ähnlich geschäftlichen Bahnen, aber mit umgekehrten Vorzeichen dachten auch die Verantwortlichen von Englands Fußballverband. Der nicht spielfähige Beckham könne nun in Südafrika mit seiner einzigartigen Ausstrahlung für Englands Bewerbung um das Weltturnier 2018 werben, dachte Verbandspräsident Lord Triesman schon einmal laut über alternative Verwendungsmöglichkeiten nach.

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(Bild: KMM)



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