Haft für Kosovaren

Angeklagter drohte Zeugen sogar noch vor Gerichtssaal

Tirol
16.03.2010 13:25
Vor und sogar während seiner Verhandlung hat ein Kosovare am Dienstag Zeugen in Furcht und Unruhe versetzt, die vor dem Gerichtssaal gewartet hatten, um gegen ihn auszusagen. Die Zeugen ließen sich aber nicht beirren und belasteten ihn. Einer meldete dem Richter den Einschüchterungsversuch. Fazit: Elf Monate "Ziegelstadl"!

Vor Richter Günther Böhler präsentierte sich der Angeklagte wortreich als Opfer, das selbst bedroht wird. Die Zeugen zeichneten ein anderes Bild: "Er drohte mir und einer Sozialarbeiterin mit Erschießen, falls er von mir kein Methadon und eine Bahnkarte bekomme", sagte ein Klinik-Arzt. Ein Türsteher, der ihn angezeigt hatte, berichtete dem Richter: "Er drohte damals: 'Ich vergewaltige deine Kinder und schneide ihnen Kopf und Hände ab!'"

Soeben, vor dem Gerichtssaal, habe der Angeklagte diese Drohungen wiederholt, so der Zeuge. Staatsanwältin Gabriele Ginther-Schöll dehnte sofort die Anklage aus. Weiters belasteten den Angeklagten zwei minderjährige Mädchen: "Wir bekamen von ihm Haschisch und Heroin." Auch diese Zeuginnen berichteten später, der Angeklagte habe noch während des Prozesses versucht, sie umzustimmen.

"Sie setzten Ihre Straftaten noch im Gericht fort!", tadelte der Richter. Das nicht rechtskräftige Urteil: Elf Monate Haft!

von Hans Licha, Tiroler Krone

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