Großküchen im Visier

Noch immer kommen Millionen Käfig-Eier zu uns

Steiermark
11.04.2019 12:21

Österreich importiert jährlich rund 224 Millionen Eier. Laut der steirischen Landwirtschaftskammer dürften diese Trocken-, Schalen- und Flüssigeier vorwiegend aus Käfighaltung stammen und in verarbeiteten Produkten, der Gastronomie, Großküchen und Kantinen landen. Heimische Geflügelbauern nahmen daher am Donnerstag Großküchen in die Pflicht.

„Käfighaltung ist in der EU verboten, die Steiermark hat das umgesetzt. Dennoch kommen solche Eier massenweise versteckt auf den Teller und wir finden sie auch in Supermärkten in Lebensmitteln mit Ei-Anteil“, kritisierte die steirische Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Maria Pein. Von 36 in einem Einkaufstest erhobenen Lebensmitteln aus dem Supermarkt, in denen Eier verarbeitet sind, waren 75 Prozent ohne nachvollziehbare Eier-Herkunft und ohne Angabe der Haltungsform.

Nur bei einem Produkt kamen die Eier nachweislich aus Österreich und aus alternativer Haltung. Bei mehr als 20 Prozent habe es sich nachvollziehbar um Boden-, Freiland- oder Biohaltung gehandelt, aber die Herkunft war unklar deklariert.

Öffentliche Kantinen im Visier
Pein sah auch die öffentliche Hand am Zug: „Der Staat sollte in Kantinen seines Einflussbereiches statt Billigstprodukten heimische Lebensmittel kaufen, für die er zuvor die hohen Standards in Gesetze gegossen hat.“ In das selbe Horn stieß Marc Anton Uitz, Obmann der steirischen Geflügelhalter. Er drängte darauf, dass öffentliche Kantinen, Mensen und Großküchen von Spitälern, Pflegeheimen, Schulen, Kindergärten und des Bundesheeres heimische Eier verwenden.

Fast 90 Prozent Selbstversorgung
In Österreich legen laut den Zahlen der Landwirtschaftskammer rund 6,84 Millionen Legehennen jährlich an die 1,88 Milliarden Eier. Etwa 35,9 Prozent der Hennen stammen aus der Steiermark. Der jährliche Eiverbrauch in Österreich liegt laut Landwirtschaftskammer bei rund 2,1 Milliarden Eiern. Damit liegt die Selbstversorgung bei 89,37 Prozent. Mit 814.000 zusätzlichen Legehennen könnte der Import kompensiert werden.

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