Mautflucht über B 77

Neue Front gegen den Schwerverkehr am Gaberl

Steiermark
11.04.2019 07:00
Seit 2004 kocht das Thema des Lkw-Transits auf der Gaberl-Straße, die von auswärtigen Mautflüchtlingen als Abkürzung zwischen Weststeiermark und Murtal missbraucht wird. Jetzt formiert sich in den betroffenen Gemeinden breiter Widerstand – und siehe da: Beim zuständigen SPÖ-Landesrat stößt man auf offene Ohren.

Einstimmig stehen die Gemeinderäte von Köflach, Maria Lankowitz und Weißkirchen in der Steiermark hinter dem aktuellen Antrag an Verkehrslandesrat Anton Lang, auf der B 77 ein Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen (außer Ziel- und Quellverkehr) zu verhängen.

Initiatoren sind die Lankowitzer Gemeinderäte Gerhard Feier (ÖVP) und Franz Wede (Bürgerliste „Maria Lankowitz Neu“). Gestern erörterten sie mit den Bürgermeistern Helmut Linhart (Köflach) und Ewald Peer (Weißkirchen) ihr Anliegen.

Bewohner von Salla leiden massiv unter Verkehr
50 Zuhörer kamen zu dem Gespräch im Gasthaus Zach in Salla, dem hauptbetroffenen Ortsteil von Maria Lankowitz. Dort ist die Lage dramatisch: 200 Lkw am Tag donnern lärmend und stinkend durch den Ort.

Zwar geht mehr als die Hälfte davon auf das Konto der vier örtlichen Steinbrüche. „Aber der Werksverkehr ist kein Thema für uns“, bekräftigte Gerhard Feier erneut. Man wolle nur die Mautflüchtlinge loswerden.

Bremsen überhitzen – Lkw fangen Feuer
Ein Anliegen, das auch dem Weißkirchner Bürgermeister Ewald Peer unter den Nägeln brennt. „Seltsamerweise gibt es das Verbot zwischen unserem Kreisverkehr und Judenburg, aber nicht Richtung Gaberl“, wundert sich Peer.

„Wir haben gleich mehrere Engstellen, wo Lkw unsere Ortsdurchfahrt blockieren, das ist unzumutbar. Die Mautflüchtlinge aus dem Ausland bleiben im Winter regelmäßig am Berg hängen. Andere kommen vom Gaberl herunter und fangen wegen überhitzter Bremsen Feuer.“

Verkehrslandesrat hat bereits reagiert
Aus dem Verkehrsressort erfuhr die „Krone“ gestern, dass vor dem Sommer ein neues Gutachten zum Verkehr am Gaberl erstellt wird. Dann will Landesrat Lang mit den Gemeinden über neue Maßnahmen beraten.

Matthias Wagner
Matthias Wagner
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