Premier League

Suljovic träumt von Sensation: „Wäre etwas Großes“

Sport-Mix
11.04.2019 06:01

Mensur Suljovic ist bisher die große Überraschung in der laufenden Premier-League-Saison. Nach zehn Spieltagen liegt Österreichs Darts-Star sensationell auf Rang drei. Im Talk mit sportkrone.at spricht der Wiener über seinen Erfolgslauf, seinen nächsten Kontrahenten, das Turnier in Graz, seine Rapid-Leidenschaft und vieles mehr.

Vor einer Woche in Belfast feierte Suljovic einen 8:6-Sieg über Europameister James Wade aus England. Damit verbesserte sich der 47-Jährige auf Rang drei in der Premier League. Nur noch Titelverteidiger und Topfavorit Michael van Gerwen aus den Niederlanden sowie der englische Ex-Weltmeister Rob Cross liegen vor Suljovic.

Extrem enges Rennen
Er ist am besten Weg zur ganz großen Sensation: Bleibt Suljovic in den Top vier, spielt er am 23. Mai das große Finale in London. „Das wäre etwas ganz Großes“, so Suljovic, der aber auch ein wenig auf die Euphoriebremse tritt. Er weist auf die Tabelle hin. Es ist eine richtig enge Geschichte: Suljovic hat als Dritter derzeit lediglich vier Punkte Vorsprung auf Schlusslicht Michael Smith.

Routine zahlt sich aus
Vergangenes Jahr lief es weniger rund. Mit nur zwei Siegen schied er als Neunter im zehnköpfigen Feld der hochkarätigen Premier League aus. „Jetzt kenne ich die Szene, die Spielorte, die Leute - das macht es für mich einfacher. Letztes Jahr war ich sehr nervös. Vor 10.000 oder 12.000 Zuschauern zu spielen, das war dann doch schon etwas anderes.“

„Die beiden Spieler liegen mir gar nicht“
Heute geht es gegen Gerwyn Price. „Er und Daryl Gurney (Anm. d. Red.: Suljovics Gegner nächste Woche) liegen mir gar nicht. Gegen die beiden hatte ich schon ganz schlechte Ergebnisse.“ Ende des vergangenen Jahres gab es sehr viel Aufregung rund um Waliser Price und dessen provokante Jubelgesten auf der Bühne (Video unten). „Gary Anderson hat er ganz schön provoziert.“

Suljovic will sich aber nicht aus der Ruhe bringen lassen. „Seine Gesten lassen mich komplett kalt. Ich schaue nicht, was er macht“, spielt hier auch die Routine von Suljovic eine große Rolle. „Die Leute wollen Emotionen sehen. Wenn ich keine Emotionen zeige, dann brauche ich nicht spielen“, hat er auch Verständnis für Price.

Große Freude auf „Top-Publikum“ in Österreich
In wenigen Wochen folgt das nächste Highlight. Die Superstars der Darts-Szene kommen wieder nach Österreich: Von 3. bis 5. Mai macht die PDC Station in Graz/Premstätten. Bei den Verantwortlichen der European Tour genießen die heimischen Turniere ein hohes Ansehen. „Es ist ein Wahnsinn, wie groß die Begeisterung in Österreich ist“, freut sich Suljovic schon auf ein „Top-Publikum“.

Vergleich mit Fußballsport
Den Heimvorteil will er nutzen: „Es wird nicht leicht für meine Gegner, denn ich weiß, die Zuschauer stehen hinter mir. Daran müssen sie sich aber gewöhnen. Früher erging es mir so in England, wenn ich gegen die Lokalmatadoren gespielt habe“, schmunzelt Suljovic. Buhrufe? Pfiffe? Unfair findet er so ein Fan-Verhalten gar nicht. Dabei zog er einen interessanten Vergleich: „Man kann ja auch nicht im Fußballstadion den Zuschauern sagen, dass sie beim Elfmeterschießen nicht schreien dürfen. Ich bin froh, wenn die Leute Spaß haben.“ Dennoch gibt es immer wieder Spieler, die sich lautstark darüber beschweren, so der Wiener Dartsprofi.

„Bin eigentlich wie Rapid“
Im heimischen Fußball schlägt sein Herz für „Grün-Weiß“. Siege zum Start der Qualifikationsgruppe der Bundesliga, Einzug ins ÖFB-Cup-Finale: Für Rapid läuft es dieser Tage absolut rund. „Ich bin eigentlich wie Rapid: Ich spiele gut, sie spielen gut. Ich spiele schlecht, sie spielen schlecht“, so Suljovic mit einem Augenzwinkern. „Ich verfolge die Spiele mit meinem Handy und war auch schon öfters im Stadion. Da haben sie übrigens nie verloren“, stellt der Hütteldorfer „Glücksbringer“ klar.

Rose-Abgang als Rapid-Vorteil
Zudem äußerte sich Suljovic auch zur Stadioncausa rund um das Cup-Endspiel: „Dass sie jetzt doch in Klagenfurt spielen, ist um einiges sinnvoller als in Favoriten.“ Mit dem Publikum im Rücken traut er Rapid im Spiel um den Pokal-Titel die Überraschung zu: „Gegen Salzburg brauchst du eine Top-Leistung, das ist so als würde ich gegen Van Gerwen spielen. Sie haben nichts zu verlieren“, analysiert Suljovic, der auch den bevorstehenden Abgang von Marco Rose („ein sehr guter Trainer“) als großen Vorteil für Rapid sieht.

„Barney“ hört auf
Nach Phil Taylor hört mit Raymond van Barneveld in naher Zukunft die nächste Darts-Legende auf. „Ich will meine Karriere im Alexandra Palace bei einer letzten WM beenden“, kündigte der Niederländer zuletzt an.

Sorgen um Anderson
Zum Leidwesen der Darts-Fans. Auch Suljovic lässt der bevorstehende „Barney“-Rücktritt nicht unbeeindruckt: „Er ist eine Ikone. Es ist schade, er wäre immer noch in Top-Form.“ Sorgen macht er sich auch um seinen guten Freund Gary Anderson, den nach wie vor Rückenschmerzen plagen: „Ihm geht es sehr schlecht.“

Ein Rücktritt kommt für Suljovic nicht in Frage. „Warum sollte ich aufhören? Wenn ich in den Top-32 bleibe, spiele ich weiter“, so der Sensations-Dritte der Premier League, der zum nächsten großen Wurf ansetzt.

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(Bild: KMM)



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